Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (fälschlicherweise als Mormonen bekannt) ist die Religionsfreiheit ein ganz wichtiges Anliegen. Daher kommen wir in unserem neuen Video, zu welchem dieser ausführlichere Artikel gehört, unter anderem auf Toleranz, Akzeptanz und Liebe zwischen unterschiedlichen Religionen zu sprechen. Hier kannst du es dir anschauen:

 

Im Jahre 1842 schrieb Joseph Smith, der erste Prophet und Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 13 fundamentale Überzeugungen unserer Religion auf. Nummer 11 auf dieser Liste besagt Folgendes:

„Wir beanspruchen das Recht, den allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“

In anderen Worten heißt das, dass sich einige Menschen zu der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hingezogen fühlen – aber wenn du nicht dazu gehörst, dann ist das cool. Unsere Missionare werden wahrscheinlich trotzdem ab und zu an deiner Tür klopfen, weil wir unseren Glauben gerne mit dir teilen möchten und davon überzeugt sind, dass wir ein paar tolle Sachen zu bieten haben. Aber falls das nichts für dich ist: Jedem das Seine. Meinungsverschiedenheiten machen das Leben schließlich erst interessant.

Gott liebt jeden Menschen – ungeachtet der Religionszugehörigkeit

Aber hoffentlich können sich Katholiken, Protestanten, Juden, Agnostiker, Atheisten, Muslime, Sikhs und jeder andere die Artikel auf unserer Homepage durchlesen, ohne das Gefühl zu haben, für ihren Glauben kritisiert zu werden und ohne den Drang zu verspüren, uns für unseren zu kritisieren. Der Gott, an den wir glauben, liebt dich – egal, mit welcher Glaubensgemeinschaft oder Religion du dich identifizierst und er gebietet auch uns, dich zu lieben, unabhängig von deinen religiösen Überzeugungen. Die zwei obersten Gebote sind: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten (Matthäus 22:35-40). Das zweite Gebot ist bedingungslos – es hängt nicht davon ab, dass du dasselbe glaubst wie ich.

Fakt ist nämlich, dass wir alle Kinder Gottes sind und dass wir alle im selben Boot sitzen. Jesus Christus hat nicht nur die Sünden der Heiligen der Letzten Tage auf sich genommen. Er hat für die Sünden jedes einzelnen Menschen gelitten. Und wenn Christus dich genug liebt, um sein Leben für dich zu geben … dann werde auch ich dich lieben. Wir sorgen uns nicht so sehr um die ganze Himmel-und-Hölle-Sache, weil wir glauben, dass so ziemlich alle Menschen irgendwo im Himmel landen werden. Aber darüber werden wir noch ausführlicher zu sprechen kommen, wenn wir uns mit dem Plan der Erlösung befassen.

Die Glaubensartikel

Im Jahre 1842 schrieb der Zeitungsredakteur John Wentworth dem Propheten Joseph Smith einen Brief. Er wollte mehr darüber erfahren, was die Heiligen der Letzten Tage glauben. Als Antwort schickte Joseph ihm die “Glaubensartikel” zu. Es ging ihm nicht darum, Wentworth zu bekehren. Und Wentworth ging es nicht darum, Joseph zu widerlegen. Hoffentlich werden die Artikel dieser Serie im selben Geist stehen. Also: Wenn du neugierig bist, woran Heilige der Letzten Tage glauben: Willkommen! Du bist am richtigen Ort. Abonniere gerne unseren YouTube-Kanal und schreib deine Fragen auch gerne in die Kommentare oder schick eine Nachricht direkt an uns. Gott liebt euch. Habt einen schönen Tag und bis bald!

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WEITERE INFORMATIONEN

Geschichtlicher Hintergrund

Die frühen europäischen Einwanderer, die nach Amerika zogen, waren mehrheitlich Christen. Dennoch gab es unter den verschiedenen protestantischen Gruppierungen und auch zwischen den Protestanten und Katholiken Streitereien und Konflikte. Die Puritaner und Wallfahrer jener Zeit tolerierten keine Meinungen, die nicht dem eigenen Glauben entsprachen. Sie verließen England, weil sie dort durch die “Church of England” verfolgt wurden, aber nach ihrer Ankunft in Amerika, trachteten sie danach, ihre eigenen Glaubensansichten mit derselben Strenge durchzusetzen. Katholiken und Menschen, die keine Puritaner waren, wurden von ihren Kolonien verbannt.

Nachdem Amerika zu einem unabhängigen Land wurde, herrschte in jedem Staat ein anderes Recht in Bezug auf die Religionsfreiheit seiner Bürger. Ein Katholik durfte in Massachusetts kein öffentliches Amt bekleiden, wenn er dem Papst nicht zuvor seine Autorität absprach. In Maryland hatten zwar Katholiken alle Rechte, dafür aber Juden nicht. Im Jahre 1790 – nach einer Reihe von heftigen Diskussionen zwischen einigen der bekanntesten Politikern der amerikanischen Geschichte – wurden die Vereinigten Staaten von Amerika zu einem säkularen Land. Dieser Schritt bedeutete für die Bürger der Vereinigten Staaten, dass sie keiner spezifischen Religion angehören mussten und dass der Staat auch keine Glaubensgemeinschaft bevorzugte. Joseph Smith wurde 1805 geboren – zu einer Zeit also, in der die Idee von Religionsfreiheit nicht nur neu war, sondern von vielen Amerikanern auch noch nicht vertreten wurde.

Der Einstellung der Amerikaner wandelte sich nur langsam. Viele Amerikaner waren gegen Katholiken, weil sie selbst Protestanten waren, die sich gegen die Autorität des Papstes aufgelehnt hatten. Zur selben Zeit wurden einige katholische Kirchen niedergebrannt.

“Joseph Smith gründete eine neue amerikanische Religion – und traf bald auf den Zorn der protestantischen Bevölkerungsmehrheit. Im Jahre 1832 wurde er von einem Mob geteert und gefedert. Es war der Auftakt eines langen Konfliktes zwischen dem christlichen Amerika und Smiths Mormonentum. Im Oktober 1838 befahl Lilburn Boggs, der Gouverneur von Missouri, nach einer Reihe von Konflikten und religiösen Spannungen, dass alle Mormonen seines Staates verwiesen werden sollten. Drei Tage später wurden 17 Mitglieder der Kirche von abtrünnigen Milizen in der Mormonensiedlung Hauns Mill niedergemetzelt – darunter auch Kinder. Im Jahre 1844 wurden Joseph Smith und sein Bruder Hyrum während ihrer Inhaftierung in Carthage (Illinois) von einem Mob ermordet. Niemand wurde je für dieses Verbrechen verurteilt.”

Smithsonian Magazine

In Anbetracht dieser historischen Umstände wirkt der von Joseph Smith verfasste elfte Glaubensartikel wie eine Botschaft des Friedens, der Toleranz und der Liebe aus einer anderen Zeit.

Aktuelles

Heiligen der Letzten Tage liegt die Religionsfreiheit sehr am Herzen. Unsere Kirchenführer engagieren sich stark für ihre Einhaltung und Durchsetzung. Wir wollen Menschen nicht nur eine freie Religionsausübung ermöglichen, sondern auch ihre Freunde sein. DIe Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage schließt sich häufig mit anderen Religionen und Kirchen für humanitäre Einsätze und Katastrophenhilfen zusammen. Im Jahre 2017 hat die Kirche Jesu Christi mit 1800 Organisationen zusammengearbeitet.

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