Russell M. Nelson, der 17. Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ist im Alter von 101 Jahren friedlich im Kreise seiner Lieben verstorben. Sein geistiges, berufliches und persönliches Vermächtnis hat tiefe Spuren in der neueren Geschichte der Kirche hinterlassen.
Vom wörtlichen Heilen der Herzen zum Heilen der Herzen im Glauben

Bevor er 2018 als Präsident der Kirche bestätigt wurde, hatte Präsident Nelson bereits seit 1984 als Apostel und damit als Vollzeit-Führer in der Kirche gedient. Zuvor war er ein renommierter Herzchirurg, doch seit seiner Berufung als Apostel 1984 widmete er sich vollständig dem Dienst des Herrn. Als Pionier in der Entwicklung der Herz-Lungen-Maschine führte er mehr als 7.000 Operationen durch – darunter die erste Operation am offenen Herzen in Utah und die Operation, die dem 12. Präsidenten der Kirche Jesu Christi, Spencer W. Kimball, das Leben rettete.
Seine brillante Karriere umfasste Ehrendoktorwürden, akademische Ämter an Universitäten in den USA und China sowie den Dienst in der US Navy und im Army Medical Corps. Doch sein Herz gehörte immer dem Erretter.
Ein Leben im Dienst des Herrn
1984 wurde er als Apostel berufen. In seinen über 40 Jahren kirchlicher Führungsverantwortung bereiste Präsident Nelson die Welt, weihte Länder, versammelte die Heiligen, verkündete das wiederhergestellte Evangelium und gab Zeugnis von Jesus Christus.
Er kündigte mehr Tempel an als jeder andere Präsident in der Geschichte der Kirche. 1924, in seinem Geburtsjahr, gab es nur sechs Tempel weltweit. Heute übersteigt diese Zahl 365 angekündigte, im Bau und in Betrieb. Davon wurden allein 200 Tempel während seiner Amtszeit angekündigt – ein beispielloser Meilenstein in der Geschichte der Kirche.
Während seiner Präsidentschaft führte er verschiedene inspirierte Änderungen ein: vom Programm „Komm und folge mir nach“ und einem erneuerten Fokus auf Dienst am Nächsten bis hin zur Betonung des korrekten Namens der Kirche. Mit prophetischem Weitblick führte er zum Ende seines Lebens fast 19 Millionen Mitglieder weltweit.

Ein Prophet, der uns nah war
Präsident Nelson besuchte in seiner Zeit als Prophet mehr als 35 Länder und Gebiete auf der ganzen Welt. Überall traf er Präsidenten, Vertreter anderer Glaubensrichtungen, Kinder und ältere Heilige. Er schüttelte Hände, schenkte Lächeln und hörte Herzen zu. Sein Charisma, seine Liebe und seine Herzlichkeit machten ihn bei den Heiligen tief geliebt.
Seine Tochter Sylvia Webster sagte einmal, dass ihr Vater in jedem Aspekt seines Lebens sein ganzes Herz gab:
„Wenn er arbeitet, ist er 100% bei der Arbeit. Wenn er zu Hause ist, ist er 100% zu Hause. Und wenn er in der Kirche dient, erfüllt er zu 100% seine Aufgaben in der Kirche. Ich glaube, so findet er eine Balance.“

Lehren, die uns verwandelt haben
Durch Wort und Beispiel hat Präsident Nelson uns Lektionen hinterlassen, die ewig mit uns sein werden:
- Machen wir das Beste aus unseren Unterschieden
- Entwicklen wir unsere Talente
- Erlangen wir ein Zeugnis von der Wiederherstellung
- Zeigen wir Liebe für unsere Familien
- Seien wir dankbar und suchen nach wahrem Glück
- Vergeben wir und bitten um Vergebung
- Denken wir celestial
- Seien wir ein Friedensstifter, auch in Widrigkeiten

Worte, die bleiben
Um seinem 100. Geburtstag mit ihm zu feiern, lud er die Welt ein, anderen zu dienen und so einen Unterschied in der Welt und für den Einzelnen zu bewirken. Und in einer früheren Botschaft teilte er einen Satz, der heute eine noch tiefere Bedeutung trägt:
„Bis wir uns wiedersehen.“
Danke, Präsident Nelson
Du hast uns gelehrt, im Glauben zu leben, ohne Vorbehalt zu lieben, voller Liebe zu führen und daran zu glauben, dass das Beste immer noch vor uns liegt.
Wir nehmen Abschied in Dankbarkeit, Frieden und Hoffnung – in dem Wissen, dass Du heute wieder zuhause bist, beim Erretter.
Bis wir mit dem König wieder vereint sind.
Danke für alles auch von mir, obwohl ich der Kirche nicht angehöre.
Männer wie Sie sind in Zeiten wie diesen sooo wichtig für die Welt, die zur Freude des Widersachers immer kriegerischer wird.