Dem Buch Mormon wird zugeschrieben, eines der einflussreichsten Bücher in der Geschichte der Menschheit zu sein. Ob man nun glaubt, dass das Buch wahr ist oder glaubt, dass es falsch ist, kaum jemand wird leugnen, dass es einen Einfluss hat. Die Frage „Ist es wahr oder ist es falsch?” bleibt aber trotzdem bestehen. War es nur eine Raffinesse oder ist es ein Geschenk Gottes an die Menschheit?

Millionen Menschen, die das Buch Mormon studiert haben, behaupten, sich dessen gewiss zu sein, dass das Buch wahr ist. Auf der anderen Seite aber gibt es Menschen, die sich eingehend mit dem Buch Mormon beschäftigt haben und davon überzeugt sind, dass es sich um einen Schwindel handelt. Manche derjenigen, die jetzt davon überzeugt sind, dass es sich bei dem Buch um einen Schwindel handelt, haben früher einmal bezeugt, dass sie die Gewissheit erlangt hatten, dass das Buch wahr sei.

Mitglieder der Kirche studieren gemeinsam das Buch Mormon.

Ich frage mich daher, wie jemand, der einst „wusste, dass das Buch Mormon wahr ist”, nun so plötzlich „weiß, dass das Buch eine Fälschung ist”. Ich bin sicher, dass viele derjenigen, die einst für das Buch Mormon schwärmten, es jetzt aber ablehnen, keine schlechten Menschen sind. Die meisten von ihnen haben irgendetwas erfahren, worüber sie in jungen Jahren bzw. als sie sich anfänglich mit der Kirche beschäftigten, nicht informiert gewesen waren. Ich kenne viele von ihnen. Sie sind meine Freunde.

Aber es ist nun einmal so: Wir alle lernen ständig dazu! Jeden Tag. Vom sprichwörtlich Geringsten bis zum Größten. Sonntagsschullehrer, Seminarlehrer, Institutsleiter, Bischöfe, Kirchenhistoriker, Apostel und selbst der Prophet. In diesem großartigen Zeitalter, in dem geforscht wird und das Internet allen zugänglich ist, lernen wir alle. In den vergangenen Jahren habe ich so viel dazugelernt. Manches von dem, was ich dazugelernt habe, hat mir Dinge bestätigt, die ich schon wusste, und manches hat mir erst die Augen geöffnet und meinen Blickwinkel verändert. Die Fülle des Evangeliums zu besitzen mit all seinen Lehren und Verordnungen heißt nicht, im Besitz der perfekten Kenntnis aller Details zu sein.

Wurde das Buch Mormon übersetzt oder erfunden?

Im Mittelpunkt aller Streitigkeiten steht die Frage, ob Joseph Smith das Buch Mormon erfunden hat oder ob er es übersetzte. Die Antwort auf diese Frage ist der seidene Faden, an dem das Wahrsein der Kirche hängt. Daher ist es ganz selbstverständlich, dass es viele Menschen gibt, die sich mit Möglichkeiten auseinandersetzen, wie Joseph Smith das Buch Mormon geschrieben haben könnte. Und genau damit habe auch ich mich das ganze letzte Jahr beschäftigt. Wenn ich von etwas Interessantem höre, verbuche ich es nicht einfach unter “Meinung von Kirchengegner” und ignoriere es dann. Ich möchte niemals jemand sein, der alles, was irgendwie gegen seine momentane Überzeugung ist, einfach abtut.

Als Missionar bat ich die Menschen immer, sich unvoreingenommen anzuhören, was ich zu sagen hatte. Ich habe es gehasst, wenn sie die Ohren aufgrund ihres unverrückbaren Standpunkts verschlossen. Wenn ich noch einen Satz sagen konnte, bevor sie die Tür zuschlugen, griff ich manchmal auf folgendes Sprichwort zurück: „Gibt einer Antwort, bevor er gehört hat, ist es Torheit und Schande für ihn.” (Sprichwörter 18:13) Was wäre ich also doch für ein Heuchler, wenn ich meine Ohren vor allem verschließen würde, was im Widerspruch zu meiner gegenwärtigen Überzeugung steht.

Das Buch Mormon und die Technologie

Also…wenn ich erfahre, dass Joseph Smith zur Übersetzung des Buches Mormon einen Seherstein ansah, der sich in einem Hut befand, muss ich zugeben, dass das etwas verrückt klingt. Ich verstehe es nicht. Der Skeptiker in mir fängt an, sich zu wundern. Aber nur weil ich es nicht nachvollziehen kann, bedeutet das nicht, dass es nicht so passiert ist, wie er behauptete. Aber sich einen Mann vorzustellen, der in einen Hut schaut, um eines der einflussreichsten Bücher der Menschheitsgeschichte zu diktieren, kann einem etwas seltsam vorkommen. War es nur ein glücklicher Zufall? Genialität? Oder könnte es vielleicht auch sein, dass wir nicht verstehen, mit welcher Technologie das Buch Mormon hervorgebracht wurde? Wahrscheinlich haben sich die Menschen zur Zeit Jesajas ähnlich gefühlt, als er den Zeltbewohnern in der Wüste Flugzeuge und Züge beschrieb. Die Menschen hassten Jesaja und haben ihn vermutlich für verrückt erklärt. Aber hier sind wir nun…und fliegen mit dem Flugzeug, als ob wir in einer Kutsche säßen.

Joeph Smith übersetzte das Buch Mormon mithilfe eines Sehersteins. Das Smartphone ist unser eigener "moderner Seherstein".

Ich selbst habe immer so ein glattes Gerät in meiner Tasche, einem Stein nicht unähnlich. Dieses Ding, das ich bei mir habe, leuchtet im Dunkeln und (huch!) auf ihm erscheinen Wörter! Nicht nur Wörter, sondern auch Bilder, Videos, Karten und Apps, die mit Satelliten kommunizieren und den Herzschlag messen. So viel zu unverständlich. Erst neulich habe ich die Strong-Konkordanz-App auf meinem Handy verwendet, um die Übersetzung einiger hebräischer Wörter nachzuschlagen. Der Bildschirm wurde plötzlich hell, und mir wurde die Übersetzung angezeigt. Ein Wunder. Die Technologie, die wir heutzutage verwenden, stellen wir nie in Frage, aber wir sperren uns gegen die Technologie, die Gott vielleicht früher einsetzte, um mit seinen Kindern zu kommunizieren. Könnt ihr euch vorstellen, wie ihr versucht euren letzten Videoanruf mit Facetime oder euer letztes Chat-Gespräch mit Skype den Hinterwäldlern am Ufer des Susquehanna 1830 zu erklären? Sie würden euch auslachen.

Das taten auch viele Menschen damals mit Joseph Smith: Sie lachten ihn aus. Selbst seine engsten Mitarbeiter und Schreiber dachten sich Tricks aus, um herauszufinden, ob er alles nur erfand. Sie hatten nie Erfolg. Sie kannten ihn gut. Sie lebten in engen Unterkünften. Es gab nicht viele Orte, an denen man sich verstecken konnte. Kein Internet. Kein Strg + C für das Kopieren und Einfügen anderer Bücher. Konnte nicht einmal einen vernünftigen Brief verfassen. Keine logische Erklärung. Hielt nie inne, um zu fragen, wo er stehen geblieben war. Fing nie noch einmal von vorne an, um Widersprüche zu korrigieren. (Weil es keine gab.) Buchstabierte Worte, die er nicht aussprechen konnte. Wusste nichts von einer Mauer, die es um Jerusalem herum gab, wusste aber so viel über die Geschichte des Alten Testaments. Diese Leute konnten diese Technologie nicht verstehen. Nicht einmal Joseph Smith verstand sie anfangs. Aber keiner von ihnen konnte sie leugnen.

Es ist ein Wunder

Bezüglich der frühen Schreiber – nie im Leben konnte dieser Kerl ihnen ein Buch wie das Buch Mormon ohne göttliche Hilfe diktieren. Keine Bücher, keine Manuskripte, kein Knopf im Ohr, um sich Aufnahmen anzuhören, aus denen man zitieren konnte. Keine Tricks. Keiner, der Einsicht in den ganzen Prozess hatte, konnte von irgendetwas Verdächtigem berichten. Sie testeten Joseph um ihres eigenen Seelenfriedens willen. Keiner konnte das Ganze als Fälschung abtun. Keines der Tagebücher oder Zeugnisse gibt Hinweis darauf, dass noch jemand anders beteiligt gewesen wäre. Sie standen nur dabei und waren Zeuge eines nach ihren Worten wundersamen Unterfangens. Diese Menschen opferten sehr viel Zeit, Geld und Kraft, um beim Hervorkommen des Buches zu helfen, und keiner von ihnen wollte an einem Betrug beteiligt sein. Keiner wollte seinen Ruf aufs Spiel setzen in Städten, wo jeder jeden kannte. Sie waren auch nicht anders als du und ich heutzutage. Sie waren nicht dumm oder unwissend oder drückten bewusst ein Auge zu. Sie wogen ab, wie wahrscheinlich es sei, dass ein Grenzsiedler so etwas wie das Buch Mormon hinkriegen könnte und kamen zu dem Ergebnis, dass es unmöglich sei.

Ich glaube daran, dass Gott eine Technologie einsetzte, die einen Bauern zu einem Übersetzer machte. Für die, die es miterlebten, war es ein Wunder. Auch für mich heute hört es nicht auf, ein Wunder zu sein.


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Aus dem Englischen übersetzt von Kristina Vogt. Das Original, geschrieben von Greg Trimble, finden Sie auf gregtrimble.com.