Erste Schritte und praktische Tipps für deine Glaubensreise
Hast du dich schon einmal gefragt, ob es mehr im Leben gibt? Vielleicht läuft alles irgendwie – Job, Alltag, Beziehungen – aber es fehlt dir etwas. Ein tieferer Sinn, eine Verbindung zu etwas Größerem, eine stärkere Beziehung zu Gott. Glaube an Gott – wie findest du ihn überhaupt? Wie kannst du den ersten Schritt gehen, um deinen Glauben zu entdecken und aufzubauen?
Auch vor dir haben sich schon viele Menschen diese Frage gestellt. Und die Antwort darauf muss nicht kompliziert sein. Glaube entwickeln beginnt nicht mit einem großen Wunder oder einem lebensverändernden Erfahrung, sondern mit einer einzigen, einfachen Frage: „Kann ich an Gott glauben, und wenn ja, wie fange ich an?“ und dem Wunsch, genau das herauszufinden. Wenn du also darüber nachdenkst, hast du bereits den ersten Schritt getan.
Warum der Wunsch, an Gott zu glauben, der erste Schritt ist
Der Prophet Russell M. Nelson sagte:
“Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie überhaupt an Gott glauben, setzen Sie genau da an. Es ist ja so: Wenn man keine Erfahrungen mit Gott gemacht hat, kann man an der Existenz Gottes zweifeln. Sorgen Sie also dafür, dass Sie erste Erfahrungen mit ihm machen. Üben Sie Demut. Beten Sie darum, dass Sie offene Augen haben und die Hand Gottes in Ihrem Leben und der Welt, die Sie umgibt, erkennen. Bitten Sie ihn, dass er Sie wissen lässt, ob er wirklich da ist – ob er Sie kennt. Fragen Sie ihn, was er für Sie empfindet. Und dann hören Sie zu.“ (Russell M. Nelson)
Glaube finden beginnt oft mit einem einfachen Wunsch, dass da „mehr“ sein könnte. Es reicht, sich die Frage zu stellen: „Gibt es einen Gott? Kann ich ihn kennenlernen?“ Dieser Wunsch ist der erste Schritt auf einer Reise, die nicht immer einfach ist, aber die zu tieferem Frieden und Verständnis führen kann.
In den Heiligen Schriften finden wir viele Beispiele, dass der Glaube nicht immer sofort stark ist. Alma 32:27 im Buch Mormon erklärt:
„Aber siehe, wenn ihr …mit meinen Worten auch nur einen Versuch [macht], und einen Funken Glauben ausübt, ja, selbst wenn ihr euch nur wünschen könnt, zu glauben, dann lasst diesen Wunsch in euch wirken…“
Dieser Wunsch ist der erste Samen, der in dir gepflanzt wird. Und wie bei jeder Pflanze braucht er Pflege, Aufmerksamkeit und Zeit.
Wie du deinen Glauben an Gott Schritt für Schritt aufbauen kannst
Gott hat versprochen, dass du ihn finden kannst, wenn du ihn wirklich suchst. In Jeremia 29:12-14 lesen wir:
„Ihr werdet mich anrufen, ihr werdet kommen und zu mir beten und ich werde euch erhören. Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen. Und ich lasse mich von euch finden…“
Der Schlüssel liegt darin, nach Gott zu suchen. Du kannst dies auf verschiedene Arten tun. Hier sind einige praktische Schritte, die dir helfen können, deinen Glauben zu entwickeln und zu stärken:
1. Sprich mit Gott – auch wenn du unsicher bist
Beten ist eine der einfachsten und effektivsten Arten, mit Gott in Kontakt zu treten. Du musst nicht perfekt sein, und du musst auch nicht wissen, was du genau sagen sollst. Sprich einfach zu Gott, wie du mit einem Freund sprichst. Es ist völlig in Ordnung, wenn du nicht alle Antworten weißt.
Elder Dieter F. Uchtdorf erklärte:
„Es gibt keinen Grad der Vollkommenheit, den Sie erreichen müssen, um die Gnade Gottes zu verdienen. Ihre Gebete müssen nicht laut, wortgewandt oder grammatikalisch korrekt sein, um den Himmel zu erreichen.“ („Kommen Sie und gehören Sie dazu”, Dieter F. Uchtdorf, April 2020)
Wenn du also betest traue dich einfach, lass dich auf den Moment ein, höre zu, was in deinem Herzen passiert, und sei offen für Antworten – auch wenn sie vielleicht nicht sofort kommen.
2. Lies in den Heiligen Schriften
Das Lesen in den Heiligen Schriften kann dir enorm helfen, Gott kennenzulernen und seine Wahrheit besser zu verstehen. Du kannst ganz vorne anfangen und einfach darauf loslesen, oder dir zum Beispiel ein Thema aussuchen, das dich interessiert. Du kannst zum Beispiel einfach im Buch Mormon selbst nach bestimmten Themen suchen. Möchtest du das Thema glauben studieren? Schau einfach hier nach.
Ein Beispiel aus den Heiligen Schriften:
„Und ich las ihnen vieles vor, was in den Büchern des Mose steht; damit ich sie aber noch eindringlicher bewegen könne, an den Herrn, ihren Erlöser, zu glauben… denn ich wandte alle Schriften auf uns an, damit wir davon Nutzen hätten und lernen könnten.“ (1. Nephi 19:23, Buch Mormon)
Indem du die Schriften liest, beginnst du, Gottes Charakter, seine Liebe und seinen Plan für dich zu verstehen.Bezieh das, was du liest auf dich und dein Leben.
3. Achte auf die leisen Eingebungen des Geistes
Glaube wächst durch Erfahrungen. Manchmal kann Gott dich durch den Heiligen Geist in den stillen Momenten deines Lebens führen. Es sind oft die kleinen, sanften Eingebungen – Gefühle, Geistesblitze – die dir helfen, deinen Glauben zu stärken.
“Der Geist spricht auf verschiedene Weise zu verschiedenen Menschen, und er kann auch zum Einzelnen zu verschiedenen Zeiten auf verschiedene Weise sprechen. Deshalb ist es ein lebenslanges Bestreben, die vielen unterschiedlichen Arten, wie er zu uns spricht, kennenzulernen. Manchmal spricht er zu unserem Verstand und zu unserem Herzen mit einer sanften, doch machtvollen Stimme, die denen, die sie hören, „bis ins Innerste [dringt]“. Ein andermal beanspruchen die Eindrücke des Geistes unsere Gedanken oder beeindrucken unsere Gefühle. Manchmal brennt unser Herz in uns. Ein andermal erfüllt der Geist uns die Seele mit Freude, erleuchtet unseren Verstand oder spricht unserem beklommenen Herzen Frieden zu.“ („Gottes Stimme hören“, David P. Homer, April 2019)
Die Eingebungen des Geistes können durch deine Gedanken, Gefühle oder durch Zeichen in deinem Alltag kommen. Sei aufmerksam und offen, um diese zu erkennen und deinen Glauben dadurch zu stärken.
Zweifel im Glauben gehören dazu – aber sie müssen nicht das Ende sein
Vielleicht fragst du dich: „Was, wenn ich keine Antwort bekomme? Was, wenn ich zweifle?“ Zweifel sind normal. Sie gehören zur Glaubensreise, und sie sind kein Zeichen von Schwäche oder Mangel an Glauben. Selbst große Propheten und Heilige hatten ihre Zweifel.
Joseph Smith, der Gründer der Kirche Jesu Christi, fragte sich in seiner Jugend, welche Religion die Wahrheit lehrt. Er betete mit allem, was er hatte, und Gott gab ihm eine Antwort. Diese Geschichte ist ein klares Beispiel dafür, dass auch Zweifel zur Suche nach Gott führen können.
„Falls Sie …zweifeln, entscheiden Sie sich, zu glauben, und bleiben Sie treu. Wenden Sie sich mit Ihren Fragen an den Herrn und nutzen Sie andere verlässliche Quellen. Studieren Sie mit dem Wunsch, zu glauben…Gestatten Sie dem Herrn, Sie auf Ihrer geistigen Entdeckungsreise an die Hand zu nehmen.“ (Christus ist auferstanden, Russell M. Nelson, April 2021)
Zweifel im Glauben sind nicht das Gegenteil von Glauben. Sie sind oft der Beginn einer tieferen und ehrlicheren Auseinandersetzung mit Gott.
Gott antwortet – aber nicht immer sofort
Es kann frustrierend sein, wenn du auf Antworten von Gott wartest und nichts hörst. Doch Gott spricht zu dir auf seine eigene Weise und in seinem eigenen Tempo. Manchmal ist seine Antwort sofort spürbar, manchmal braucht es Zeit.
“…und auf diese Weise harrte jener geduldig aus und erlangte das Verheißene.” (Hebräer 6:15)
Gottes Antwort ist oft nicht nur ein direkter „Ja“- oder „Nein“-Befehl. Stattdessen gibt er dir Frieden, auch wenn deine äußeren Umstände schwierig bleiben. Dieser Frieden hilft dir, auf dem richtigen Weg zu bleiben, auch wenn du noch nicht alle Antworten hast.
Der erste Schritt im Glauben zählt
Der Glaube an Gott muss nicht sofort stark oder perfekt sein – er darf wachsen. Du musst nicht alles wissen oder alles auf einmal verstehen. Glaube finden heißt nicht, dass du alle Antworten hast – es bedeutet einfach, dass du bereit bist, den ersten Schritt zu gehen.
Der erste Schritt im Glauben mag klein erscheinen, aber er ist entscheidend. Es ist der Anfang einer Reise, die dein Leben verändern kann.
Fazit: Glaube findest du durch praktische Schritte – und wenn du möchtest
Der Weg zum Glauben an Gott beginnt nicht mit einer plötzlichen Erleuchtung, sondern mit einem kleinen, ehrlichen Wunsch: „Ich möchte an Gott glauben. Ich möchte ihn kennenlernen.“ Durch Gebet, das Lesen in den Heiligen Schriften und das Achten auf Gottes leise Eingebungen kannst du deinen Glauben Schritt für Schritt aufbauen.
Glaube ist eine Reise, und jeder Schritt zählt. Es gibt keinen „perfekten“ Weg, nur den Weg des Glaubens – ein Weg, der immer mit einem ersten Schritt beginnt.
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