Was Christen über KI, Bibel und geistige Wahrheit wissen sollten

Warum solltest du dich als Christ mit KI beschäftigen?

Künstliche Intelligenz (KI) verändert rasant unseren Alltag. Vielleicht nutzt du selbst schon Übersetzungsprogramme, spielst mit Chatbots wie ChatGPT oder hast von sogenannten Deepfakes gehört. Bestimmt hast du dir auch schon gedacht: Was bedeutet das eigentlich für meinen Glauben? Kann ich meine Ansprachen oder mein Zeugnis von ChatGPT schreiben lassen? Kann eine Maschine wirklich Wissen ersetzen – oder gar geistige Inspiration? Und vor allem: Was sagt die Bibel über künstliche Intelligenz?

Diese Fragen stellen sich viele. In einem Vortrag bei der BYU Education Week hat Elder Gerrit W. Gong, Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, über „Weisheit und Verständnis“ gesprochen – und dabei auch KI in den Blick genommen. Seine Gedanken können dir helfen, eine eigene Haltung zu entwickeln.

Drei zentrale Botschaften über KI und Glauben

1. KI ist nicht Gott

Vielleicht hast du schon gelesen oder gehört, dass Menschen von „gottähnlicher KI“ sprechen. Aber stell dir einmal vor: Würdest du einer Maschine zutrauen, dir Gottes Willen zu offenbaren? Elder Gong erinnert uns daran, dass KI letztlich nur ein Werkzeug bleibt, das Menschen programmiert haben. Sie kann dir keine Offenbarung geben, keine göttliche Wahrheit schaffen und keine moralische Führung ersetzen. Nur Gott selbst kann das – weil Offenbarung immer aus einer lebendigen Beziehung zu ihm kommt und nicht aus einer programmierten Maschine. Wie Jakobus 1,5–6 verheißt:

„Wenn es aber unter euch welche gibt, die nicht wissen, was sie in einem bestimmten Fall tun müssen, sollen sie Gott um Weisheit bitten, und Gott wird sie ihnen geben…“ (GNB)

„Man kann KI erschaffen – aber KI kann keinen Gott erschaffen.“ (Gerrit W. Gong)

Auch wenn sich KI immer weiter entwickelt, wird sie nicht deine persönliche Beziehung zu dem ersetzen können, der dich wirklich vollkommen kennt und liebt. Und auch wenn KI so viele Daten sammeln kann, dass sie dich eines Tages besser kennt, als du dich selbst, gibt es jemanden, der dich nicht nur kennt, sondern wirklich auch von Herzen dein Bestes möchte.

2. KI kann ein Werkzeug zum Guten sein

Vielleicht nutzt du KI schon jetzt im Alltag – für Übersetzungen, zum Organisieren deiner Aufgaben oder um schneller Informationen zu finden. Ja, KI kann dir vieles erleichtern. Auch die Kirche verwendet KI bereits in Bereichen wie Übersetzungen und Veröffentlichungen oder in der App, um Antworten auf organisatorische Themen im Handbuch zu geben. Die entscheidende Frage für dich lautet: Nutzt du diese Möglichkeiten so, dass sie dich wirklich näher zu Christus bringen? Dein Umgang mit KI sollte weise und verantwortungsvoll sein – immer im Einklang mit deinem Glauben.

3. Geistige Vorbereitung bleibt unersetzlich

Vielleicht denkst du: „Wäre es nicht praktisch, wenn KI meine Ansprache für die Abendmahlsversammlung schreibt oder sogar mein Gebet formuliert?“ Hast du das schon einmal versucht? Auch wenn KI dir helfen kann, Zusammenhänge zu verstehen oder Sätze schöner zu formulieren, lernst du nicht, dein Zeugnis zu reflektieren und Antworten auf eigene Fragen zu finden. Und genau davor warnt Elder Gong. Denn geistige Stärke entsteht nur dann, wenn du dich selbst vorbereitest.

  • Deine Ansprache für die Abendmahlsversammlung, Gebete oder Seminaraufgaben brauchen deine eigene Vorbereitung, dein Nachdenken und dein Gebet.
  • KI kann dir helfen, Ideen zu sortieren oder Texte zu übersetzen – aber sie darf niemals den Heiligen Geist ersetzen.

Wenn du KI also nutzt, frag dich: Hilft sie mir wirklich, mein eigenes Zeugnis zu vertiefen – oder nimmt sie mir die Chance, es zu entwickeln?

Chancen und Gefahren künstlicher Intelligenz für Christen

Chancen:
  • Du kannst dich mit anderen weltweit besser verständigen, weil Übersetzungen leichter werden. Überlege einmal, wie wertvoll es sein kann, wenn du dich im Urlaub oder auf einer Mission ohne Sprachbarriere austauschen kannst.
  • KI kann dich bei Recherche, Organisation und Lernen unterstützen. Vielleicht hilft sie dir, schneller Unterrichtsmaterial für die Kirche zu finden oder deine Aufgaben im Alltag besser zu strukturieren.
  • Kreative Hilfen sparen Zeit, die du für Wesentliches nutzen kannst. So bleibt dir mehr Freiraum für Familie, Dienst in der Gemeinde oder persönliche Schriftstudien.
Gefahren:
  • Deepfakes: Fälschungen von Bildern und Videos können dein Vertrauen erschüttern. Stell dir vor, du siehst ein Video, das täuschend echt wirkt, aber falsch ist – wie gehst du dann mit Wahrheit und Lüge um?
  • Digitale Kluft: Vielleicht hast du schon erlebt, dass nicht jeder denselben Zugang zu moderner Technologie hat. Das kann zu Ungleichheiten führen, auch in der Kirche.
  • Ersatz echter Beziehungen: Manche greifen zu KI-Begleitern statt echte menschliche Kontakte zu pflegen. Frage dich: Suchst du Nähe eher im Digitalen – oder investierst du in echte Freundschaften und in deine Gemeinde?
  • Spirituelle Bequemlichkeit: Wenn du KI das geistige Nachdenken abnehmen lässt, wird dein eigenes Zeugnis schwächer. Dein Geist ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss. Nur wenn du dich selbst mit den Schriften und im Gebet auseinandersetzt, wächst deine persönliche Beziehung zu Gott. Wie jede andere Beziehung braucht auch deine Freundschaft mit Christus deine Zeit und Aufmerksamkeit.

Was sagt die Bibel über künstliche Intelligenz?

Die Bibel spricht zwar nicht über KI, aber sie gibt uns Prinzipien, die du anwenden kannst:

  • „Den HERRN ernst nehmen ist der Anfang aller Weisheit. Gott, den Heiligen, kennen ist Einsicht.“ (Sprüche 9,10, GNB). Damit ist gemeint: Wenn du Gott respektierst und auf ihn hörst, beginnt wahre Einsicht. Alles andere – auch das klügste Programm – bleibt oberflächlich.
  • „Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den HERRN!“ (Sprüche 3,5, GNB). Dieser Vers lädt dich ein, Gott zu vertrauen, gerade wenn du meinst, alles schon verstanden zu haben. Verstand allein reicht nicht – du brauchst sein Licht und seinen Geist.

So wird deutlich: Wahre Weisheit kommt von Gott – nicht aus Algorithmen. Frag dich also: Wie helfen mir diese Verse, mit den vielen Informationen und Technologien in meinem Alltag umzugehen?

Fazit: Künstliche Intelligenz weise nutzen – mit Herz und Ohr auf Gott

Künstliche Intelligenz ist weder Engel noch Teufel. Sie ist ein Werkzeug, das du zum Guten oder Schlechten gebrauchen kannst. Für dich als Christ ist entscheidend:

  • KI darf dir helfen, aber dich nicht ersetzen.
  • Geistige Wahrheit kommt durch den Heiligen Geist.
  • Du bleibst verantwortlich, Weisheit bei Gott zu suchen.

Vielleicht stellst du dir beim Lesen die Frage: Wie gehe ich mit KI in meinem Alltag um? Nutze ich sie weise – oder lasse ich sie meine geistige Arbeit übernehmen? Genau an diesem Punkt lädt dich Elder Gong ein, Gott in dein Denken einzubeziehen.

„Die wiederhergestellte Kirche des Herrn, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ist meiner Ansicht nach nicht in erster Linie ein Vermittler von Informationen. Wir sind – oder sollten es sein – vor allem eine Quelle seiner Wahrheit und Liebe.“

Und vergiss nicht: KI kann dir vieles abnehmen – aber nur Jesus Christus kann dir Hoffnung, Trost und ewiges Leben schenken. Er kennt dein Herz, er versteht deine Sorgen, und er gibt dir, was keine Maschine je ersetzen wird.

Die ganze Ansprache von Elder Gong auf Englisch findest du hier: An Ear to Wisdom, a Heart to Understanding | Gerrit W. Gong | August 19, 2025