„Ja, und so wurden sie in ihrer Faulheit und in ihrem Götzendienst und in ihrer Hurerei durch die Steuern erhalten, die König Noa seinem Volk auferlegt hatte; so arbeitete das Volk über die Maßen, um Übeltun zu unterstützen.”

Mosia 11:6

Was wir bisher wissen

Der biblische Prophet Noah ist berühmt für seinen Bau einer Arche und „von allem, was lebt, zwei Wesen (…) in die Arche” zu führen, „damit sie (während der Flut) am Leben bleiben.”

(Genesis 6:19) König Noa im Buch Mormon hingegen ist berühmt dafür, dass er Abinadi zum Tode verurteilt. (Mosia 17:12) Obwohl diese beiden Charaktere fast so unterschiedlich sind, wie es nur möglich ist, haben sie eines gemeinsam: Die Leute, die über sie schrieben, beschrieben sie mit Wortspielen, die auf ihren Namen basieren. Der biblische Gelehrte Matthew Bowen hat festgestellt, dass das Buch Mormon die Wortspiele auf Noahs Namen (Bibel) bei Noa (Buch Mormon) umkehrt. Dadurch wird betont, wie katastrophal die Herrschaft des Königs Noa für sein Volk war.

Im Hebräischen wurde der Name Noah mit „[göttlicher] Ruhe” assoziiert. Bowen fand heraus, dass die Geschichte von Noah in Genesis den Namen nōaḥ immer wieder mit dem Wort nwḥ (zu „Ruhe”) und dem ähnlichen Wort nḥm (zu „bedauern”, „bereuen”, „sich trösten” oder „jemanden trösten”) verbindet. In Genesis 5:29 zum Beispiel steht: „Und (er) nannte ihn Noah (Ruhe). Dabei sagte er: Er wird uns aufatmen lassen.” Genesis 6:6 besagt: „da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben.” Ahnlich fand die Taube, die Noah schickte um Land zu suchen, „keinen Halt für ihre Füße.” (Genesis 8:9) Ähnliche Wortspiele werden auch im Buch Mose gemacht.

Bowen hat festgestellt, dass das Buch Mormon ähnliche Wortspiele mit dem Namen Noa verwendet wie die Bibel. Es benutzt sie jedoch, um König Noa und seine Priester zu karikieren, indem es sie als das Gegenteil des biblischen Noah darstellt. Bowen sagte: „Weit davon entfernt, sein Volk zu ,trösten’ oder ihm ,Ruhe zu geben’, wie es sein Vater Zeniff sicherlich gehofft hatte (vgl. Mosia 10:22), begann König Noa sofort, sein Volk mit Sünde und Steuern zu ,belasten’. (vgl. Mosia 11:1-4)

Noah steht für das Wort Gottes ein.

Im Buch Mormon wurden König Noa und seine Priester „in ihrer Faulheit (…) durch die Steuern erhalten, die König Noa seinem Volk auferlegt hatte.” (Mosia 11:6; vgl. Mosia 29:35) Dieser Vers erinnert den Leser daran, dass Noah in der hebräischen Bibel seinem Volk, durch Arbeit und Mühe, Trost brachte, während König Noa im Buch Mormon sein Volk dazu brachte, sich für das Böse einzusetzen. Bowen bemerkte, dass der Name Noa, gepaart mit der Tatsache, dass das Volk hart arbeiten musste und dabei das Böse unterstützte, ein spöttisches Wortspiel mit dem Namen Noa(h) ist. Er sagte weiter: „Anstatt sein Volk zu trösten (Genesis 5:29; Mose 8:9), gab Noa ihnen mehr Arbeit und veranlasste sie zur Sünde.”

Sogar die Möbel, die Noa für die Hohenpriester anfertigte, wirken wie ein Wortspiel auf seinen Namen: „und er ließ vor ihnen eine Brüstung errichten, so daß sie ihren Leib und ihre Arme darauflegen konnten, während sie lügenhafte und nichtige Worte zu seinem Volk sprachen.” (Mosia 11:11) Anstatt die Lasten seines Volkes zu erleichtern, sorgte König Noa bedauerlicherweise nur dafür, dass seine Priester sich wohl fühlen konnten, während sie leere Worte zur Masse sprachen.

Das Warum

Ein letzter Punkt hilft bei der Erklärung, warum das Buch Mormon so oft auf den Namen von König Noa(h) anspielt. Als Abinadi zu den Priestern Noas sprach, zitierte er Jesaja und sagte: „Brecht in Jubel aus, jauchzt mitsammen, ihr wüsten Stätten Jerusalems; denn der Herr hat sein Volk getröstet, er hat Jerusalem erlöst.” (Mosia 15:30) Das hebräische Wort für „getröstet” in Jesajas zitierter Passage ist eines der Wörter, die mit dem Namen Noah in Genesis verbunden sind. Bowen stellte fest, dass im Gegensatz zu Noa, der nichts tat, um sein Volk zu trösten, „Abinadis Zeugnis – welches durch Alma bewahrt wurde – darauf hindeutete, dass der Herr Israel getröstet hatte und trösten und erlösen würde, sowohl zeitlich als auch geistig.”

Das Buch Mormon erinnert uns daran, dass Christus letztendlich derjenige ist, der uns tröstet und uns Ruhe gibt. Bowen formulierte es gut: „Die Verheißung des Herrn bezüglich der letztendlichen Ruhe der Erde, die wegen und durch Noahs Nachkommen kommen würde – insbesondere durch Jesus Christus – sollte uns alle weiterhin trösten.” Das Buch Mormon bestätigt die Realität der Worte Christi: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.” (Matthäus 11,28)

Wie das Volk König Noas erfahren hat, sind Ruhe und Trost manchmal schwer zu finden. Wenn wir uns jedoch daran erinnern, dass wirkliche Ruhe von Christus kommt, nicht von weltlichen Quellen oder Institutionen, können wir den Trost und den Frieden erfahren, die nur er bringen kann.


Dieser Beitrag wurde aus dem Englischen übersetzt. Er wurde ursprünglich auf knowhy.bookofmormoncentral.org unter dem Titel „How Does The Book of Mormon Use a Hebrew Pun on King Noah’s Name?” veröffentlicht. Übersetzt von Janine.

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