Das Thema Pornografie mit seinen Kindern anzusprechen, kann unangenehm sein.

Als wir in ihrem Alter waren, musste man sehr bewusst und aktiv nach Pornografie suchen, um sie zu finden. Heutzutage bekommen sie sie direkt auf ihr Smartphone oder kommen durch Freunde, Werbetafeln, Videospiele, Werbung im Fernsehen, im Internet und auf viele andere Wege mit Porngrafie in Berührung.

Streben wir bei Gesprächen mit unseren Familienmitgliedern über die Gefahren und Tatsachen beim Thema Pornografie nach der Führung des Heiligen Geistes, können wir diese Gespräche weniger unangenehm und zu positiven Erlebnissen machen.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf können die folgenden 7 Schriftstellen uns helfen mit Kindern über Pornografie zu sprechen.

1 Sich zu jemandem hingezogen zu fühlen kommt von Gott – und das sind gute Gefühle

„Doch im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann noch den Mann ohne die Frau.”

1. Korinther 11:11

Hilf einem Kind, das Probleme mit Pornografie hat, zu verstehen, dass diese Gefühle ganz natürlich sind.

Präsident Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Der Herr hat es aus einem wichtigen Grund so eingerichtet, dass wir einander anziehen. Doch diese Anziehungskraft wird zum Pulverfass, wenn man sie nicht beherrscht.”

Wichtig ist, dass die Kinder erkennen, dass sie sich wegen ihrer Gefühle nicht schämen müssen. Die Gefühle kommen von einem Gott, der sie liebt und der möchte, dass sie glücklich sind. Macht deutlich, dass euer Hauptbeweggrund der ist, dass die Kinder diese Gefühle erkennen sollen und sie in die richtige Richtung lenken – die Richtung, die die größte Freude bringen wird.

2 Wenn du etwas siehst oder erfährst, von dem du weißt, dass es falsch ist, „laufe davon”

„Nach einiger Zeit warf die Frau seines Herrn ihren Blick auf Josef und sagte: Schlaf mit mir! Er weigerte sich und entgegnete der Frau seines Herrn: Du siehst doch, mein Herr kümmert sich, wenn ich da bin, um nichts im Haus; alles, was ihm gehört, hat er mir anvertraut. Er ist in diesem Haus nicht größer als ich und er hat mir nichts vorenthalten als nur dich, denn du bist seine Frau. Wie könnte ich da ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen? Obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, bei ihr zu schlafen und ihr zu Willen zu sein, hörte er nicht auf sie. An einem solchen Tag kam er ins Haus, um seiner Arbeit nachzugehen. Niemand vom Hausgesinde war anwesend. Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.”

Genesis 39:7-12

Eure Kinder sollten erkennen, dass es zwar keine Sünde ist, sich zu jemandem hingezogen zu fühlen bzw. etwas/ jemanden attraktiv zu finden, dass es aber sehr wohl eine Sünde ist, diesen Gefühlen – z.B. durch Pornografie – nachzugeben.

Lest gemeinsam in Genesis die Geschichte von Josef von Ägypten. Josefs Versuchung war zwar nicht die Pornografie, aber er wurde durch eine Frau versucht, die ihn dazu bringen wollte, etwas Unangemessenes zu tun.

Macht deutlich, dass Josef in der Geschichte zuerst „Nein” sagte und dass er, nachdem sie sein „Nein” nicht akzeptierte, davonlief.

Sprecht darüber, dass unsere moderne Technologie noch viel hartnäckiger als Potifars Frau sein kann, indem auf Tablet, Computer, Smartphone oder Fernsehn wiederholt unangemessene Werbung, Anzeigen, Videos oder Bilder eingeblendet werden.

Ermutigt eure Kinder dazu, „davonzulaufen”, wenn sie in solch eine Situation kommen, indem sie das Gerät sofort weglegen oder ausschalten.

3 Sich von etwas versucht zu fühlen ist keine Sünde – selbst Christus wurde versucht

„Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger.

Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.”

Matthäus 4:1-4

Wenn ein Kind sich versucht fühlt zu sündigen, kann es sein, dass es sich deswegen schämt.

Gehe sicher, dass das Kind weiß, dass es keine Sünde ist, weil etwas eine Versuchung darstellt. Eine Sünde ist es erst dann, wenn wir einer Versuchung nachgeben.

Lest gemeinsam die oben genannte Schriftstelle und weist darauf hin, dass selbst der Erretter, die einzige vollkommene Person, die jemals auf der Erde gelebt hat, versucht wurde. Er weiß, wie es sich anfühlt, gegen Versuchung und Sünde anzukämpfen. Er kann uns dabei helfen, das erfolgreich zu tun.

4 Wir alle machen Fehler – nur Christus wird urteilen

„Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.”

Johannes 3:7-8

In der Schriftstelle in Matthäus wird eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, vor Christus gebracht. Er bückt sich, schreibt auf die Erde und spricht die bekannten Worte: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.”

Fragt eure Kinder beim Lesen der Schriftstelle, was die schlechten Männer in der Begebenheit taten, nachdem Christus ihnen antwortete. – Sie gingen weg.

Die Kinder sollten verstehen, dass es viele Menschen gibt, für die Pornografie ein Problem war und die davon umgekehrt sind. Nur Christus kann uns wegen unserer Sünden richten und nur ihm sind wir verpflichtet.

Nicht nur dein Kind macht Fehler. Nicht nur er/sie muss umkehren und wieder näher zu Christus kommen.

5 Unsere Gedanken spielen eine Rolle – achtet auf eure Gedanken

„Aber soviel kann ich euch sagen, wenn ihr nicht achthabt auf euch und eure Gedanken und eure Worte und eure Taten und nicht die Gebote Gottes beachtet und nicht im Glauben an das fest bleibt, was ihr über das Kommen unseres Herrn gehört habt, selbst bis ans Ende eures Lebens, müßt ihr zugrunde gehen. Und nun, o Mensch, denke daran und gehe nicht zugrunde.”

Mosia 4:30

In der Schriftstelle erinnert uns König Benjamin daran, auf unsere Gedanken, Worte und Taten zu achten. Erinnern wir unsere Kinder daran, dass auch unsere Gedanken wichtig sind. Gedanken formen uns. Wir können, wie es in Matthäus 6:22-24 heißt, nicht zwei Herren dienen – Gott und der Welt; wir können uns nicht mit Pornografie beschäftigen und erwarten, dass uns Gott all seine Segnungen zuteil werden lässt.

6 Wenn wir nur darauf hören, was unser Körper möchte, rebellieren wir gegen unseren himmlischen Vater

„Denn der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes und ist es seit dem Fall Adams gewesen und wird es für immer und immer sein, wenn er nicht den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgibt und den natürlichen Menschen ablegt und durch das Sühnopfer Christi, des Herrn, ein Heiliger wird und so wird wie ein Kind, fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voll von Liebe und willig, sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält, ihm aufzuerlegen, so wie ein Kind sich seinem Vater fügt.”

Mosia 3:19

Helft euren Kindern den Unterschied zwischen dem natürlichen Menschen (=Begierden des Körpers) und dem Geist zu erkennen. Erklärt, dass wenn wir immer dem nachgeben, wonach es den Körper gelüstet, wir gegen den Willen unseres himmlischen Vaters handeln.

Ich kann weil ich Mormone bin.

7 Umkehr schafft uns einen Weg, zu Gott zurückzukehren, selbst wenn wir Pornografie gesehen haben

„Nun, mein Sohn, ich möchte, daß du umkehrst und von deinen Sünden läßt und nicht mehr der Begierde deiner Augen folgst, sondern dir selbst in dem allen widerstehst; denn wenn du dies nicht tust, kannst du das Reich Gottes keinesfalls ererben. O denke daran und nimm es auf dich, und widerstehe darin dir selbst.”

Alma 39:9

In dem Vers fleht Alma seinen Sohn Korianton an, nicht mehr weiter der Versuchung nachzugeben, sondern umzukehren, um mit seiner Familie eines Tages das Reich Gottes zu ererben.

Vielleicht ist der wichtigste Punkt, den ein Kind begreifen sollte, der, dass es immer umkehren kann, auch wenn es mit Pornografie in Berührung kommt. Christus liebt es noch immer und wartet mit ausgestreckten Armen, um ihm zu vergeben und sein Leben mit Licht anzureichern.

Eventuell müssen wir erklären, dass der Satan versuchen wird, sie zu überzeugen, dass die begangene Sünde zu groß wäre, als dass sie Vergebung erlangen könnten, oder dass es zu peinlich sein würde, umzukehren, indem sie mit den Eltern und/ oder dem Bischof darüber sprechen. Christus möchte aber, dass sie umkehren, damit er vergeben kann.

Lasst euch durch den Heiligen Geist leiten

Es kann eine Herausforderung sein, mit unseren Kindern über ein potentiell so unangenehmes oder sogar peinliches Thema zu sprechen.  Wenn wir Gott um Hilfe bitten und mit den oben erwähnten Schriftstellen den Heiligen Geist einladen, kann das Gespräch mit unseren Kindern jedoch aufbauend und positiv geführt werden. Dadurch können wir unseren Kindern helfen, genau zu wissen, wie sie am besten auf Pornografie reagieren oder auch davon loskommen können.


Der Beitrag wurde aus dem Englischen übersetzt. Er wurde auf ldsliving.com unter dem Titel „Talking to Your Kids About Pornography: 7 Scriptures to Read Together” veröffentlicht. Der Autor ist Collin Bishop. Übersetzt von Kristina Vogt.

Wenn Sie mehr über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) wissen möchten, dann besuchen Sie einfach eine der offiziellen Webseiten der Kirche: mormon.org und lds.org.

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