Hallo, ich heiße Megan und ich bin Single.
Oh, sie ist Single? Das erklärt vieles.
Zum jetzigen Zeitpunkt in meinem Leben (ich bin jetzt seit 7 Jahren geschieden) ist mein Single-Dasein zu einem Dauerbrenner geworden.
Wann immer ich mit dem, was ich denke, herausplatze und so mit meinen unangemessenen und zutiefst respektlosen Gedanken für Aufregung sorge, schließe ich mit „und deshalb bin ich Single.” Dies scheint den Schock abzumildern und hilft anderen, meinen Humor zu verkraften, auch wenn es ihnen unangenehm ist.
Das ist für mich frustrierend, denn es gibt unendlich viele Situationen, in denen anderen mein Single-Status Unbehagen bereitet. Kommt darüber hinweg. Ich habe es auch geschafft!
Ich möchte diese Plattform nutzen, um auf die verborgenen, aber sinnvollen Attribute des Single-Daseins hinzuweisen, die nicht viele andere in dieser „Man muss verheiratet sein, um das Leben zu meistern”-Kultur zu begreifen scheinen. Darf ich denen unter euch, die wie ich sind (wenn auch weniger unausstehlich), sagen, ob ihr ein alter Hase oder neu im Spiel seid: Wir sind kaum allein und wir versagen NICHT im Leben.
Das Single-Dasein wird oft als Brücke zwischen Jugend und Erwachsensein dargestellt. Gemalt als temporäre Übergangsphase: eine Übergangsphase, die wir durchstehen müssen, bis unser Leben „wirklich beginnt”. Wenn wir also gegen die Norm verstoßen und es wagen, ohne diesen Ring ins Erwachsenenalter überzugehen, bringt dies das Boot ins Wanken: Einige von uns werden unsicher, obwohl wir das nicht nötig haben. Ja, du sitzt im richtigen Boot – und nein, sie werden dich nicht über Bord werfen, weil du nicht in den Status quo passt.
Ich meine, hoffen wir es nicht.
Unverheiratet, geschieden oder verwitwet zu sein ist keine Phase, aus der man einfach herauswächst. Dieser Zustand ist nicht der Lebensatem des Babys, „Lückenfüllerjahre”, die vergehen, bis die Rosen zu blühen beginnen. Stattdessen ist diese Etappe eine Passage, in der wir die Zeit nutzen müssen, um weiter an uns zu arbeiten und zu wachsen. Ja, viele Träume verwirklicht man, wenn man verheiratet ist – aber hier ist der Schocker: Man kann es auch als Single!
1) Unser Lebensziel ist es nicht nur zu heiraten und Mini-Menschen zu erschaffen. Der Erlösungsplan des himmlischen Vaters besteht darin, einen Körper zu erhalten, Christus in unserem Leben zu finden und anzunehmen und mit Würde zurückzukehren. Gott wird wahrscheinlich nicht zählen, wie viele Kinder wir haben oder nicht haben, wie viele gescheiterte Beziehungen, Ehen, oder Scheidungen.
Er wird jedoch unseren Glauben, unsere guten Werke und unsere Einstellung zur Kenntnis nehmen. Was haben wir mit der uns gewährten Zeit gemacht? Haben wir unsere Äpfel mit den Orangen anderer verglichen, indem wir die gleichen Segnungen gefordert haben? Oder haben wir uns auf das Wesentliche konzentriert und ausgeharrt, dankbar, dass uns keine faulen Pflaumen gegeben wurden?
Ihr könnt in allem hervorragend sein. Ihr könnt erstklassig sein. Es gibt keinen Grund, aus dem ihr euch minderwertig fühlen müsstet. Achtet euch selbst. Bemitleidet euch nicht selbst. Haltet nicht an irgendwelchen Unfreundlichkeiten fest, die andere vielleicht über euch sagen. Entfaltet die Talente, die der Herr euch gegeben hat und lasst sie glänzen. Geht mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln im Gesicht durchs Leben, habt dabei aber ein großes und starkes Ziel im Herzen. (Gordon B. Hinckley)
2) Single-sein ist keine Zeit zum „Warten” – Geduld ist die Ausübung des Glaubens, Gehorsam ist die Grundlage des Glaubens und ich werde nicht sagen: „Gut, wenn ich verheiratet bin und Kinder großziehe, dann werde ich meinem höheren Zweck dienen.” Stattdessen werde ich den gegenwärtigen Augenblick voll und ganz annehmen und meinen göttlichen Vorsatz, Gott JETZT zu dienen, verwirklichen.
3) Lerne dich selbst lieben, akzeptiere die einsamen Zeiten und setze dir wertvolle Ziele, damit du nicht eines Tages das Leben eines anderen lebst, wenn du eine Verbindung zu ihm oder ihr aufbaust. Wie sich herausstellte, bin ich kein Fußballfan. Ich kann dir viele Fußballspieler nennen und jeden Fußballverein der Bundesliga und ich kann erklären, was ein Abseits ist, aber nichts davon bedeutet, dass ich das 90-minütige Spiel wirklich genieße.
Mit dem unreifen Gedanken, ich müsse die Hobbies meines Partners übernehmen, um geliebt zu werden, habe ich viel Zeit meiner eigenen Entwicklung verschwendet.
Jetzt ist der beste Zeitpunkt, damit anzufangen, der Mensch zu werden, der wir sein wollen. (Dieter F. Uchtdorf)
4) Schenke denen, die dich fragen, wann du verheiratet sein oder Kinder haben wirst, und auch denen, die dich bevormunden, weil du kein Ehepartner/Elternteil bist, nicht zu viel Beachtung. Der Satz „Du verstehst es nicht, weil du nicht verheiratet / kein Elternteil bist” sollte schon längst begraben sein. Erlaube anderen auch nicht, über dich zu spekulieren: „Wenn du einmal abgenommen hast, wirst du jemanden finden.” Oder „Du musst Dich einfach selbst vermarkten.” Weil es so einfach ist. Und natürlich: „Du bist einfach zu wählerisch.”
5) Hör auf, dich selbst als ein minderwertiges Mitglied zu betrachten – du hast so viel zu bieten und zu geben. Es wäre eine Schande, dich im Schatten herumzudrücken, wenn der Herr dich an der Front braucht. Als jemand, der gerade in die Präsidentschaft der FHV meiner Gemeinde berufen wurde (ich wurde aus der PV entführt), kann ich sagen, dass mein Single-Status weder eine Abschreckung noch ein Hindernis für das geistliche Wohlergehen meiner Mitschwestern war. Single zu sein ist nicht ansteckend.
Stattdessen haben sie meine Macken akzeptiert und erlauben mir, frei darüber zu diskutieren, wie es in meiner eigenen kleinen Welt ist und wie ich trotz der Stigmata, denen ich innerhalb der Kirche Jesu Christi begegnet bin, weitermachen kann. Nein, mit mir ist alles in Ordnung.
Denke daran, dass Gott entschlossen ist, mehr aus uns zu machen, als wir es uns ausmalen könnten. (Jeffrey R. Holland)
Was mich zum nächsten Punkt führt:
6) Hör auf, die Scham und die sozialen Stigmata des Single-Daseins an dich heranzulassen. Sie spiegeln nicht deinen wahren Wert wider. Hilf dabei, negative Klischees zu bekämpfen, indem du andere dazu bringst zu erkennen, wozu du in der Lage bist.
7) Warte nicht darauf, das Leben zu genießen. Während es okay ist, eine eigene Familie haben zu wollen und darauf zu hoffen, lass nicht zu, dass deine Fähigkeit aufgezehrt wird, die Höhen, Tiefen, Umwege und Felsen des Lebens ganz auszuleben.
Gott hat dich nicht vergessen und er will dich segnen, aber auf seine Weise und zu seiner Zeit. Ich weiß, es ist einfacher gesagt als getan, aber es macht es nicht weniger wahr. Wenn du einmal deine Enttäuschungen und Frustrationen losgelassen hast, erlaubst du Gott, diese Leere mit seinen Segnungen zu füllen, damit du dich mit deinem wahren Ziel im Leben zufrieden geben, ja glücklich sein kannst: eins mit Gott zu sein.
Auch wenn du ein Solokünstler bist.
Wenn er kommt, möchte ich unbedingt dabei angetroffen werden, dass ich nach dem Evangelium lebe. Ich möchte dabei überrascht werden, wie ich gerade den Glauben verbreite und etwas Gutes tue. Ich wünsche mir, dass der Heiland zu mir sagt: „Jeffrey“ – denn er kennt unsere Namen – „ich erkenne dich nicht an deinem Titel, sondern an deinem Leben, wie du zu leben versuchst und wie du die Grundsätze zu verteidigen suchst. Ich erkenne die Lauterkeit deines Herzens. Ich weiß, dass du dich bemüht hast, die Verhältnisse zuallererst dadurch zu verbessern, dass du selbst zu einem besseren Menschen geworden bist, und dann dadurch, dass du mein Wort verkündet und mein Evangelium so mitfühlend wie möglich verteidigt hast. (Jeffrey R. Holland)
Dieser Beitrag wurde aus dem Englischen übersetzt. Er wurde ursprünglich auf mormonhub.com unter dem Titel „Winning at Being Single” veröffentlicht. Die Autorin ist Megan Ann Steyscal. Übersetzt von Janine.
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