Wir leben heutzutage in einer Welt voller Aufruhr, Krieg, Streit, Kummer, unglücklicher Menschen, Egoismus und Elend. Wo kommt das alles her? Warum wird es schlimmer? Gibt es denn keine Heilung? Ist Frieden finden eine Möglichkeit?
Die Welt ist kein perfekter Ort
Manche von uns sind mit einer Behinderung geboren – manche sogar mit mehreren Behinderungen. Einige erleiden Unfälle oder werden krank und verbringen den Rest ihres Lebens damit, herauszufinden wie man mit den Folgen zurechtkommen kann. Manchmal wird uns Leid zugefügt aufgrund von Handlungen oder Unterlassungen anderer. Die Schuld liegt nicht immer bei uns. Manchmal ist unser Leiden finanzieller Art, manchmal sozial, manchmal politisch, manchmal wegen Kurzsichtigkeit anderer und ihrer gedankenlosen Bemerkungen.
Die möglichen Gründe für unser Leiden sind zahlreich.
Und dies sind nur die Dinge, über die wir oft keine Kontrolle haben. Wir schaffen uns manchmal auch selbst Probleme durch Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes. Es ist eine Gesetzmäßigkeit, dass das Halten der Gebote Freude bringt. Sie zu ignorieren oder sie absichtlich zu brechen führt immer zu Elend und Traurigkeit. Im April 2011 sagte Russell M. Nelson:
„Die Mächte des Bösen werden den Mächten des Guten immer feindlich gegenüberstehen. Der Satan trachtet ständig danach uns dahingehend zu beeinflussen, seinen Wegen zu folgen und uns so elend zu machen wie er selbst ist.”
Es ergibt Sinn, dass Satan elend ist, elender als alle anderen Geschöpfe unter dem Himmel, denn er hat mehr Gesetze des Glücklichseins gebrochen als alle anderen Geschöpfe unter dem Himmel. So, wie Christus das glücklichste Wesen aller Kinder Gottes ist, weil er die Gesetze des Glücklichseins vollkommen gelebt hat, so ist Luzifer das elendste Wesen, weil er sich entschieden hat, alle Gesetze Gottes zu missachten, zugunsten seines eigenen Plans.
Die Definition von Sünde ist zu wissen, was man Gutes tun kann, es aber dann bewusst nicht tut (Jakobus 4:17). Wenn wir uns entscheiden etwas nicht zu tun, was wir tun sollten um glücklich zu werden, wie können wir dann erwarten Frieden und Glück zu finden, obwohl wir bewusst Gesetze verletzt haben, die uns das Glücklichsein garantiert hätten?
Das Problem besteht oft darin, dass wir auf die Einflüsterungen des Widersachers hören.
Er zeigt uns diejenigen, die gegen die Gebote verstoßen und anscheinend viel Spaß dabei haben.
Was er uns nicht zeigt, sind die langfristigen Folgen dieser Verstöße. Es geht niemals gut. Es ergibt einfach keinen Sinn, dass jemand erwartet dauerhaftes Glück zu finden, indem er gegen die Gesetze verstößt, die dieses Glück hervorbringen. Vorübergehendes Vergnügen und Spaß sind sicherlich erreichbar für diejenigen,die die Gebote brechen, aber wir trachten nicht nach vorübergehendem Vergnügen. Wir halten Ausschau nach Dingen von ewiger Beschaffenheit.
Das Leben ist kurz. Die Ewigkeit dauert für immer an.
Einige glauben den Lügen des Satans und denken, dass sie in ihrem sterblichen Leben herumspielen können und der Herr am Ende über ihre Unbesonnenheit hinwegsehen wird. Sie glauben, dass sie in einem gesegneten Zustand auferstehen werden trotz ihres anhaltenden Ungehorsams in der Sterblichkeit. In Alma 41:10 belehrt Alma uns über das Gesetz der Wiederherstellung:
„Meine nicht, weil über Wiederherstellung gesprochen worden ist, dass du von Sünde zum Glücklichsein wiederhergestellt werden würdest. Siehe, ich sage dir, schlecht zu sein hat noch nie glücklich gemacht.”
Mit anderen Worten: Denke nicht, nur weil Gott dich liebt, kannst du die Gesetze des Glücklichseins ignorieren, aber im Jenseits immer noch glücklich sein. So wird es nicht sein.
Der Herr ist gerecht und barmherzig, aber nur diejenigen, die die richtigen Schritte zur Umkehr gehen, qualifizieren sich auch, diese Barmherzigkeit zu empfangen. Für alle anderen, die sich außerhalb der Schranken seiner Barmherzigkeit befinden, ist nur eine Möglichkeit verfügbar: Sie empfangen die Belohnung einer nicht umkehrwilligen Seele, was kein ewiges Glück beinhaltet. Nur diejenigen, die umkehren, erfreuen sich ewigen Glückes.
Es gibt einige, die darauf bestehen ihr Glück in der Sünde zu finden, aber ihre Bemühungen enden immer in der gleichen Weise: in Enttäuschung. Als das Volk Nephi in die Hände der Lamaniten fiel, wurden ihre Leiden wegen der Räuber und der Schlechtigkeit des Landes so schlimm, dass sie anfingen ihre Sünden zu bedauern und davon umzukehren. Zunächst war Mormon froh zu sehen, dass sie sich wünschten, ihr Leben zu ändern, damit sie wieder ein glückliches Volk werden könnten, aber diese Hoffnung wurde in Mormon 2:13 zerschlagen.
„Aber siehe, diese meine Freude war vergeblich, denn ihr Trauern diente nicht der Umkehr wegen der Güte Gottes, sondern es war vielmehr das Trauern der Verdammten, weil der Herr es ihnen nicht immer zuließ, in der Sünde Glücklichsein zu finden.”
Dies sind die Quellen unserer Leiden. Es sind viele, so viele, dass man alle unterschiedlichen Möglichkeiten des Leidens nicht auflisten kann. Es sollte genügen zu sagen, dass Schlechtigkeit zu Unglücklichsein und Sorgen führt. Es gibt kein Entkommen. Ob es schnell kommt oder erst nach langer Zeit, Elend ist das unvermeidliche Ende der Sache. Das Elend dieser Welt ist zum großen Teil auf das sündige Verhalten des Einzelnen und der Gesellschaft zurückzuführen. Versehentlich geschehen Verletzungen sogar unter den rechtschaffensten Seelen. Sie sind schnell bereut, und die Beziehungen werden so gut wie möglich wieder in Ordnung gebracht.
Trotz der Leiden des Lebens Frieden finden
Uns wird gesagt, Gehorsam ist das erste Gesetz des Himmels. Warum? Weil jede Segnung auf dem Halten eines Gebotes basiert, ein Gesetz des Glücklichseins. Gehorsam gegenüber einem bestimmten Gesetz führt zu der natürlichen Segnung oder Auswirkung dieses Gesetzes. Dadurch kommt zweifellos Freude zustande (Lehre und Bündnisse 130:20-21). Wenn alles andere – außer dem genauen Befolgen der Gebote – Kummer und Leid bringt, dann hat Gehorsam gegenüber den Geboten den gegenteiligen Effekt, nämlich Glücklichsein. Es ist eigentlich ein sehr einfaches Prinzip.
Frieden in diesem Leben basiert auf einigen göttlichen Gesetzen, die wir befolgen.
Je mehr wir unser Leben nach den Gesetzen des Glücklichseins ausrichten, desto größer wird unser innerer Frieden. Und es ist egal, was um uns herum geschieht. Solch ein Frieden ist innerlich und unabhängig von allen anderen Dingen unter dem Himmel. Es sind die gleichen Gesetze, die Gott selbst hält und ehrt. Es ist ebenfalls die Quelle seines Glücklichseins. Er gebietet uns, nach diesen Gesetzen zu leben, weil er persönlich weiß was passiert, wenn wir nach ihnen leben. Freude ist das Resultat.
„Unser Gehorsam ermöglicht uns, die Segnungen Gottes ohne Einschränkungen zu empfangen. Er segnet seine gehorsamen Kinder mit Freiheit von Elend und Knechtschaft. Und er segnet sie mit mehr Licht.” (Russell M. Nelson 2011/04)
Lernen, auf den Herrn zu hoffen
Frieden entsteht aus Geduld, und Geduld entsteht aus Leiden. Das ist schade, ich weiß, aber es ist eine Tatsache des Lebens. Während wir durch unsere Prüfungen des Lebens gehen und unseren Glauben an Christus ausüben, lehrt er uns Schritt für Schritt weiterhin zu glauben, dass all seine Verheißungen sich erfüllen werden. Genau wie ein Kind auf sofortiger Belohnung besteht, aber im Laufe der Zeit lernt, auf Antworten oder Belohnungen zu warten, genauso sollen auch wir lernen zu warten, wenn wir mit unseren Bitten zum Herrn kommen.
Unser himmlischer Vater ignoriert niemals unsere aufrichtigen Gebete, aber vielleicht kommt es mal vor, dass wir eine Zeit (manchmal eine lange Zeit) warten müssen, bis wir eine Antwort bekommen, die richtig für uns ist und wir dafür bereit sind, die Antwort zu empfangen.
Er beantwortet unsere Gebete immer auf vollkommene Weise, denn er weiß, was wir ertragen können und ob wir zur Zeit in der Lage sind damit umgehen zu können. Manche Antworten oder verheißenen Segnungen kommen nicht einmal in diesem Leben. In anderen Fällen müssen wir vielleicht jahrelang geduldig warten, bis der Herr uns antwortet.
In der Oktober-Konferenz 2011 sagte Robert D. Hales dazu:
„… wird uns bewusst, dass der Zweck des Erdenlebens darin besteht, dass wir wachsen, uns entwickeln und durch eigene Erfahrungen gestärkt werden. Wie schaffen wir das? Wir finden die Antwort in den heiligen Schriften, in diesem kurzen Satz: Wir hoffen auf den Herrn.”
Wenn wir geduldig hoffen, dass der Herr unsere Gebete beantwortet, führt und leitet uns der Heilige Geist und macht uns bereit, die Antworten zu empfangen, die wir suchen. Die Antworten kommen, wenn der Zeitpunkt richtig ist und wir vorbereitet sind sie zu empfangen. Das setzt voraus, dass wir Geduld entwickeln und das Vertrauen, dass unser Warten am Ende unserer Seele zum Vorteil gereicht.
Eine mit Geduld einhergehende Eigenschaft ist Frieden. Wenn wir verstehen, dass der Herr immer unsere Gebete beantwortet und wir durch unseren Gehorsam ihm gegenüber Weisheit und Erkenntnis erlangen, entwickeln wir inneren Frieden und die Gelassenheit, die nur durch den Heiligen Geist kommen kann. Das ist die friedvolle Bestätigung, dass wir mit unserem himmlischen Vater im Einklang sind und nicht gegen Ihn.
Ja, wir leben in einer Welt voller Schmerz und Gewalt, aber das meiste davon wird durch persönliche Sünden und durch Sünden der Allgemeinheit verursacht. Die meisten Auswirkungen dieser Sünden können an uns vorübergehen, solange wir uns nicht an den Sünden beteiligen, die diesen Schmerz verursachen. Durch Gehorsam gegenüber dem Herrn entwickeln wir einen starken Charakter und Willen. Er ermöglicht dem Geist des Herrn uns zu führen und uns auf dem Weg des Glücklichseins zu leiten. Wenn wir gehorsam den Eingebungen des Heiligen Geistes folgen, lernen wir zuversichtlicher zu sein und mehr Hoffnung auf die Verheißungen des Herrn zu haben. Dadurch ist uns die Möglichkeit eingeräumt, Frieden und Geduld zu entwickeln und auf den Herrn zu hoffen, sogar dann, wenn es nicht logisch zu sein scheint.
Wenn wir begreifen, dass Gott uns immer zur Seite steht und unsere Gebete beantwortet, wird es nach und nach einfacher den Frieden zu empfinden, der nur durch das geduldige Hoffen auf den Herrn kommt.
Über Kelly P. Merrill
Kelly Merrill ist Halb-Ruheständler und schreibt für mormonbasics.com. Er lebt mit seiner Frau auf Hawaii, und ja, er musste sich zwei Jahrzehnte lang keine Sorgen um den Winter machen. Er findet Freude daran, über das Evangelium Christi zu schreiben. Über das Evangelium zu schreiben ist sein persönlicher Weg, Missionsarbeit zu tun. Damit erreicht er sowohl Mitglieder der Kirche als auch Menschen anderen Glaubens, die gerne mehr über Christus und seine Kirche erfahren möchten.
Der Beitrag wurde aus dem Englischen übersetzt und am 11. Mai 2015 auf ldsblogs.com veröffentlicht. Der Autor ist Kelly P. Merrill. Übersetzt von Maren Leit. Featured Article: https://www.youtube.com/watch?v=BqweAxdvCIo
Wenn Sie mehr über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) lernen möchten, dann besuchen Sie einfach eine der offiziellen Webseiten der Kirche: mormon.org und lds.org.
Was hindert mich, von meiner Sucht loszukommen?
Co-Abhängigkeit, Gesellschaftliche Stellung, Feigheit, Anerkennung, Einsamkeit, Alleinsein, sogenannte Glücksgefühle uns angenehme Räusche, Ungehorsam und Trotz.
Doch ist es kräftezehrender die Gebote des Herrn nicht zu halten, als wenn wir die Gebote halten.
Ich weiß, dass mein ERlöser lebt. Im Namen Jesu Christi. Amen.