Ein Gottesdienst bei den Mormonen
In der Regel beginnen die Sonntagsversammlungen mit der Abendmahlsversammlung, die standardmäßig siebzig Minuten dauert. Während der Versammlung sitzen die Bischofschaft, die Sprecher, aber auch Dirigent/in und Organist/in auf dem Podium. Der Bischof oder einer seiner beiden Ratgeber eröffnet die Versammlung mit Bekanntmachungen, welche die Gemeinde oder den Pfahl betreffen. Danach singen alle Anwesenden das angegebene Lied und ein Anfangsgebet wird gesprochen, woraufhin weitere wichtige Gemeindetermine oder Ankündigungen gemacht werden können, aber hauptsächlich die Einleitung zum Abendmahl folgt.
Beim Abendmahl wird vor den Versammelten von zwei Priestern das Abendmahlsgebet verlesen und je nach Größe der Gemeinde von einer entsprechenden Anzahl von Diakonen ausgeteilt. Während des Abendmahls sollte es ruhig sein und die Mitglieder sind aufgefordert nicht zu sprechen und im Stillen zu beten.
Danach folgen zwei Ansprachen von Mitgliedern der Gemeinde, die von der Bischofschaft gebeten wurden über ein Thema zu sprechen. Nachdem beide geendet haben, die Dauer der Ansprachen beträgt in der Regel zwischen 15-25 Minuten, wird ein Zwischenlied gesungen. Darauffolgend gibt es die Schlussansprache, die meistens von jemandem aus den verschiedenen Präsidentschaften gegeben wird und um die 20 Minuten dauert. Häufig wird die Schlussansprache von einem Mitglied der Bischofschaft, eines Hohen Rates oder eines Mitgliedes der Pfahlpräsidentschaft gegeben. Nach dem Schlusslied und dem anschließenden Schlussgebet gibt es eine 20 minütige Pause.
Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es statt dem gerade beschriebenen Ablauf die Fast- und Zeugnisversammlung, bei der es keine vorgeschriebenen Sprecher gibt und jeder der möchte, aufstehen kann, um seine Gefühle, Gedanken und Erfahrungen mit dem Evangelium mit allen anderen zu teilen.
Nach der kurzen Pause geht es in die Sonntagsschule. Hier gibt es mehrere Klassen für Erwachsene, Jugendliche und auch für Kinder. Generell wird überall das gleiche Thema behandelt, nur ist die Aufbereitung für Kinder natürlich etwas anders, als die der Erwachsenenklasse. Die Kinder basteln und lernen spielerisch, während die Erwachsenen sich eher etwas analytischer mit Schriftstellen befassen. Die Sonntagsschule dauert etwa 40 Minuten.
Für die letzte Versammlung geht es für alle männlichen Mitglieder ab 12 Jahren zur Priesterschaft, für die Frauen
zur Frauenhilfsvereinigung und für alle Kinder zur Primarvereinigung. Nach gemeinsamer Eröffnung trennen sich die Älteren wieder von den Jüngeren in verschiedene Klassen, die sich etwas spezifischer mit den jeweiligen Rollen der Einzelnen im Alltag beschäftigen. Hier tauscht sich Mutter mit Großmutter aus, Achtklässler mit Siebtklässler, der dreifache Vater mit dem jungen Studenten usw. Alle lernen das Evangelium, die Lehren Jesu Christi, aus ihrer Perspektive und für ihren Anwendungsbereich kennen. Auch hier gibt es selbstverständlich Lehrer, die die Diskussion anleiten. Die Frauenhilfsvereinigung ist übrigens die älteste Frauenorganisation der Welt und besteht schon seit weit über 150 Jahren.
Weltweit, in jeder der 30 000 Gemeinden, findet der Gottesdienst am Sonntag ziemlich genau so statt.
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Ich habe das schon mal mit gemacht.
Fazit: Da haben einfach Topf und Deckel nicht gepaßt.