Je nachdem, mit wem Sie sprechen, kann es sein, dass Sie hören die Mormonen (Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) glauben, die Errettung sei eine freie Gabe oder dass sie glauben, sie könnten sich den Weg in den Himmel erarbeiten. Was stimmt nun?
Ein Teil des Problems ist, dass jede Konfession ihr eigenes Vokabular hat. Wir gebrauchen nicht alle die Wörter auf dieselbe Art und Weise, also funktionieren O-Ton Erklärungen nicht wirklich. Sie stellen weder Definitionen noch Kontext zur Verfügung. Ich werde in diesem Artikel versuchen, einigen Kontext und einige Definitionen anzubieten, die dabei helfen sollten, die Verwirrung aufzuklären.
Was ist Errettung?
Als Erstes müssen wir wissen, was die Errettung ist. Für einen Mormonen ist sie das Ergebnis des Sühnopfers von Jesus Christus. Er ist die einzige Person, die uns erretten konnte, weil er der Einzige ist, der alle Voraussetzungen erfüllte. Die Gesetze der Gerechtigkeit hätten von uns erfordert, von Geburt an ein absolut vollkommenes Leben zu führen, um zu Gott zurückkehren zu können. Natürlich ist das nicht möglich. Nur Jesus Christus war dazu in der Lage. Er konnte das, weil sein Vater Gott war.
Glücklicherweise waren die Gesetze der Gnade auch vorhanden, um die Notwendigkeit von Gerechtigkeit aufzuwiegen. Jemand muss den Preis für unsere Sünden bezahlen, aber es kann eine andere Person sein, die die Voraussetzung der Vollkommenheit erfüllt. Jesus Christus bot sich an, diese Person zu sein. Obwohl er vollkommen war, war er willens, unsere Sünden auf sich zu nehmen und zu leiden, um den Preis zu bezahlen, sogar für uns zu sterben.
Das ist etwas, was wir niemals für uns selbst hätten tun können, und so verdanken wir Jesus Christus unser gesamtes ewiges Potential. Es gäbe für uns keine Hoffnung, hätte er nicht für unsere Sünden gesühnt. Jedem kommt diese freie Gabe zugute.
Der Unterschied zwischen mormonischen Glaubensansichten und den Glaubensansichten einiger anderer Religionen besteht darin, dass Mormonen zwischen Errettung und Erhöhung unterscheiden. Und so funktioniert das:
Errettung und Erhöhung
Aufgrund des Sühnopfers ist jeder Mensch, der auf diese Erde kommt, in der Lage, vom Tod aufzuerstehen, vor Gott zu treten, um gerichtet zu werden und im Lauf seines Lebens von Sünden umzukehren. Sogar Atheisten oder Menschen, die Gott vorsätzlich ablehnten, werden für immer leben und gerichtet werden, und sogar sie haben das Recht umzukehren, wenn sie sich dafür entscheiden. Absolut keine Handlungen oder Taten irgendeiner Art werden von ihnen verlangt, damit sie diese Gabe erhalten können. Sie besitzen sie schon.
Abgesehen davon wollen die meisten Menschen mehr, als nur für immer leben. Für Christen ist das Ziel nicht nur zu leben, sondern bei Gott zu leben. Und das erfordert ein bisschen mehr Anstrengung. Einige der Leistungen des Sühnopfers sind zwar vorhanden, müssen aber aktiviert werden.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Geschenkgutschein erhalten. Wenn Sie ihn in eine Schublade stecken, aber niemals benutzen, hätten Sie keinen Nutzen davon. Sie würden ihn zwar besitzen, aber nichts dafür bekommen. Wenn Sie die Karte aber einmal aktiviert haben, können Sie die Dinge, die Sie wollen oder brauchen, erhalten. Die Person, die das Recht hat umzukehren, sich aber dafür entscheidet es nicht zu tun, ist nicht wirklich besser dran als die, welche dieses Recht nicht hat. Ihr Geschenk liegt in einer Schublade und bringt keinen Nutzen.
Errettet sein: Mehr als bloße Worte
Die meisten Christen glauben, dass wir Jesus Christus als unseren Erretter annehmen müssen, um errettet zu sein. Mormonen glauben das auch, aber im Gegensatz zu vielen anderen glauben wir nicht, dass das der letzte Schritt ist. Jesus Christus als unseren Erretter anzunehmen ist natürlich eine Handlung oder eine Tat. Einige Religionen glauben auch, dass die Taufe erforderlich ist. Die Taufe ist eine Handlung oder eine Tat. Die eigentliche Frage ist also dann nicht, ob man etwas tun muss, um errettet zu werden, sondern was man tun muss. Taten sind ein Teil von fast allen christlichen Glaubensrichtungen.
Jesus Christus, ebenso wie seine Apostel, lehrte uns, dass unsere Taten Auswirkung auf die Ewigkeit haben:
„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.” (Matthäus 7:21, Einheitsübersetzung der Bibel)
Die Bibel drückt klar aus, dass es von Bedeutung ist, wie wir leben. Wir können Jesus Christus nicht als unseren Erretter annehmen und dann ungezwungen sündigen. Die Bekehrung erfordert einen lebensverändernden Wandel, der uns Gott näher bringt. Eine der ausführlichsten Erörterungen dieses Themas stammt von Jakobus, aus dem Neuen Testament.
„So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Nun könnte einer sagen: Du hast Glauben und ich kann Werke vorweisen; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.
Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott. Damit hast du Recht; das glauben auch die Dämonen und sie zittern. Willst du also einsehen, du unvernünftiger Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?
Wurde unser Vater Abraham nicht aufgrund seiner Werke als gerecht anerkannt? Denn er hat seinen Sohn Isaak als Opfer auf den Altar gelegt. Du siehst, dass bei ihm der Glaube und die Werke zusammenwirkten und dass erst durch die Werke der Glaube vollendet wurde. So hat sich das Wort der Schrift erfüllt: Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde Freund Gottes genannt.
Ihr seht, dass der Mensch aufgrund seiner Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein. Wurde nicht ebenso auch die Dirne Rahab durch ihre Werke als gerecht anerkannt, weil sie die Boten bei sich aufnahm und dann auf einem anderen Weg entkommen ließ? Denn wie der Körper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot ohne Werke.” (Jakobus 2:17-26, Einheitsübersetzung der Bibel)
Jakobus warnt uns, dass sogar Satan an Gott glaubt; das ist nicht genug. Wir müssen Jesus Christus als unseren Erretter annehmen – eine Handlung oder Tat – und dann unseren Worten Taten folgen lassen. Wenn wir Jesus Christus als unseren Erretter annehmen, aber dann hinausstürzen, um eine Bank zu überfallen, sind unsere Worte unaufrichtig.
Auf der anderen Seite warnt uns Jakobus, dass wir sowohl Glauben als auch Taten brauchen. Alle guten Taten dieser Erde sind sinnlos, es sei denn man hat Glauben und tut sie aus dem richtigen Grund. Was ist dieser Grund? Lassen Sie uns einmal sehen, was Jesus zu diesem Thema zu sagen hat:
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. (Johannes 14:15)
Das ist der Schlüssel zu den Glaubensansichten der Mormonen. Wir üben Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes, weil wir Jesus Christus lieben und mehr wie er werden wollen. Ohne diese Liebe, ohne dieses reine Motiv, bedeuten unsere Handlungen gar nichts. Taten retten uns nicht – das tut Jesus Christus. Taten zeigen nur, dass wir Jesus Christus genug lieben, um einige weltliche Vergnügungen zu opfern, um Dinge zu tun, die er von uns verlangt.
Sind Sie willens für Jesus zu opfern? Darum geht es in Wirklichkeit bei den Geboten.
Die Autorin verlinkte diesen Artikel mit einer Ansprache von Duane B. Gerrard mit dem Titel „Der Erlösungsplan – ein Flugplan für das Leben”.
Dieser Artikel wurde im Original von Terrie Lynn Bittner geschrieben und auf der Seite crazymormonbeliefs.com veröffentlicht. Dieser Artikel wurde übersetzt von Tanja Kraft.
Wenn Sie mehr über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erfahren möchten, besuchen Sie einfach eine der offiziellen Webseiten: lds.org oder mormon.org.
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