13 zentrale Glaubenssätze der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

In der Welt der religiösen Überzeugungen hilft Klarheit oft, Verständnis und Akzeptanz zu fördern. Für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bieten die Glaubensartikel eine prägnante und tiefgehende Zusammenfassung ihrer zentralen Glaubenssätze. Diese 13 Aussagen, verfasst von Joseph Smith, dem Gründer der Kirche, im Jahr 1842, definieren fundamentale Lehren und spiegeln gleichzeitig die theologische Landschaft ihrer Zeit wider. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte, Bedeutung und Wirkung der Glaubensartikel und lädt dazu ein, die grundlegenden Prinzipien eines Glaubens zu entdecken, der Millionen inspiriert.


Ursprung der Glaubensartikel

Die Glaubensartikel entstanden durch eine Anfrage von John Wentworth, dem Herausgeber des „Chicago Democrat“, im Jahr 1842. Joseph Smith verfasste als Antwort den sogenannten Wentworth-Brief, in dem er die Lehren und die Geschichte der Kirche zusammenfasste, inklusive der Glaubensartikel. Diese 13 Aussagen wurden erstmals am 1. März 1842 in den „Times and Seasons“ veröffentlicht und später in die erste Ausgabe der „Köstlichen Perle“ im Jahr 1851 aufgenommen. Dadurch wurden sie erstmals ein fester Bestandteil der heiligen Schriften der Kirche.

Ihre prägnante Form macht die Glaubensartikel zu einer gut verständlichen Einführung in die Lehren der Kirche – sowohl für Mitglieder als auch für Interessierte. Zugleich grenzen sie die Lehren der Kirche teilweise klar von anderen christlichen Konfessionen ab.

Die Entstehung der Glaubensartikel fiel in eine Zeit intensiver religiöser Erweckung, bekannt als das „Zweite Große Erwachen“. Diese Periode des frühen 19. Jahrhunderts war geprägt von einer religiösen Erneuerung und der Entstehung zahlreicher neuer Glaubensgemeinschaften. Joseph Smith, der inmitten dieser Vielfalt lebte, sah die Notwendigkeit, die Lehren der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi klar und verständlich darzulegen, um sie von anderen christlichen Traditionen abzugrenzen.


Zentrale Lehren in den Glaubensartikeln

Jeder der 13 Glaubensartikel behandelt wesentliche Aspekte der Lehren der Heiligen der Letzten Tage. Der erste Artikel betont den Glauben an Gott, Jesus Christus und den Heiligen Geist als drei getrennte Wesen. Dieses Konzept basiert auf Joseph Smiths Erfahrung bei seiner ersten Vision und widerspricht der traditionellen christlichen Auffassung der Dreieinigkeit.

Das Sühnopfer und die Erlösung

Ein zentrales Thema der Glaubensartikel ist das Sühnopfer Jesu Christi. Der dritte Artikel erklärt, dass Erlösung dank des Sühnopfers Christi durch Gehorsam gegenüber den Gesetzen und Verordnungen des Evangeliums erreicht werden kann. Diese Lehre unterscheidet sich von den üblicherweise protestantischen Ansichten zu Gnade und Werken und hebt die Bedeutung von Glauben und Handeln im Erlösungsprozess hervor.

Außerdem lehrt die Kirche, dass jeder Mensch für seine eigenen Sünden verantwortlich ist und nicht für die Übertretung Adams bestraft wird. Diese Auffassung widerspricht der traditionellen Lehre der Erbsünde und betont, dass Menschen rein und unbefleckt geboren werden. Joseph Smith lehrte, dass das Sühnopfer Jesu Christi die Übertretung Adams vollständig aufhebt.


Fortdauernde Offenbarung und Priestertumsvollmacht

Der neunte Artikel der Glaubensartikel bekräftigt das Prinzip der fortdauernden Offenbarung. Gott hat wesentliche Wahrheiten geoffenbart, offenbart sie weiterhin und wird dies auch in Zukunft tun. Diese Lehre betont die Bedeutung lebender Propheten und kontinuierlicher göttlicher Führung.

Auch die Rolle der Priestertumsvollmacht wird hervorgehoben. Der fünfte Artikel erklärt, dass jemand nur durch Gottes Berufung und durch das Händeauflegen ordiniert werden kann. Diese Struktur, die auf Joseph Smiths Offenbarungen durch Gott beruht, orientiert sich an der Organisation der Kirche zur Zeit Jesu und bildet die Grundlage für die heutige Kirchenstruktur.


Das Prinzip der Schrift und die Rolle der Bibel

Im achten Artikel wird der Glaube an die Bibel als das Wort Gottes bekräftigt, „so weit richtig übersetzt“. Darüber hinaus wird das Buch Mormon als weiteres Wort Gottes anerkannt. Diese Sichtweise unterscheidet sich von der protestantischen Lehre der „sola scriptura“, die allein die Bibel als unfehlbare Quelle göttlicher Wahrheit ansieht. Joseph Smith betonte die Bedeutung einer korrekten Übersetzung der Bibel und erkannte zusätzliche Offenbarungen, wie im Buch Mormon, an.

Schlussfolgerung: Die Bedeutung der Glaubensartikel heute

Die Glaubensartikel fassen zentrale Überzeugungen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zusammen und sind ein grundlegender Text für Mitglieder sowie Interessierte. Aus einem historischen Bedürfnis nach Klarheit entstanden, bleiben sie ein bedeutendes Zeugnis des Glaubens. Sie bieten einen Einblick in die Prinzipien und die göttliche Inspiration, die den Lehren zugrunde liegen.

Ob als langjähriges Mitglied oder als neugieriger Suchender – die Glaubensartikel laden dazu ein, die Tiefe und den Reichtum des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi zu erkunden und die Kraft des Glaubens neu zu entdecken.


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