Vielleicht hast du dich angesichts einer schmerzhaften Scheidung, finanzieller Rückschläge oder Krankheiten schon einmal gefragt: „Wenn Gott mich wirklich liebt, warum leide ich dann? Warum sollte ein liebender Gott Leid überhaupt zulassen?” Für viele stehen die Ungerechtigkeit von Kriegen, Krankheiten und Naturkatastrophen im Widerspruch zu dem Bild des liebenden, gnädigen Gottes aus dem Neuen Testament.
Wir alle erfahren Leid
Ich möchte euch Kevin vorstellen. Kevin war ein hingebungsvoller Vater von noch kleinen Kindern, ein liebevoller Ehemann und ein engagierter Polizeibeamter in Phoenix. Er glaubte an Gott und lebte seinen Glauben. Er war ein fröhlicher Mensch und immer hilfsbereit, doch starb er mit Anfang 30 einen tragischen Tod durch einen Stromschlag, als er einem Freund half, einen Boiler zu reparieren. Zurück blieben eine trauernde Frau und untröstliche Kinder. Ich sagte zu mir: „Das ist so sinnlos. Was ergibt das denn für einen Sinn?” Zu Kevins Beerdigung kamen Hunderte, um ihm die letzte Ehre zu erweisen; ein weiser Bischof spendete den Trauernden Trost: „Es gibt niemanden, der nie Schmerz empfindet, und niemandem ist die Befreiung von Leid durch die Gnade von Christi sühnendem Opfer und seine allumfassende Liebe vorenthalten.”
Nun könnte ja manch einer sagen, dass Liebe nichts mit Leid zu tun hat; dass das Schicksal die Karten in der Hand hält und Gott nichts damit zu tun hat. Andere geben Gott die Schuld, wenn Leid von irgendwoher plötzlich vor der eigenen Türschwelle auftaucht.
Wir wissen, dass – insofern wir Gottes Plan des Glücklichseins verstehen – die allergrößte Freude diejenigen erwartet, die zu Christus kommen und Gottes Gebote befolgen. In diesem Plan des Glücklichseins ist Wahlfreiheit oder Entscheidungsfreiheit ein Geschenk Gottes. Ohne die Möglichkeit zu wählen, würde sich niemand freiwillig Gottes Willen unterordnen können oder sich für Rechtschaffenheit entscheiden können (siehe 2 Nephi 2:13). Diese Gabe ist von so großer Bedeutung, dass es den Plan Gottes vereiteln würde, wenn sie eingeschränkt werden würde, auch wenn die Menschen sich so für Schlechtes entscheiden und sich selbst und anderen Schaden zufügen können. Es ist sogar so, dass wir wahre Freude nicht kennen könnten, wenn wir nicht unsere eigene Portion Traurigkeit erfahren würden. Naturgemäß können wir uns in widrigen Umständen für Vorwürfe oder Dankbarkeit entscheiden.
Christus versteht unser Leid
Wir mögen vielleicht nicht verstehen, wie sehr jemand leidet, aber Christus tut das. Er hat für uns alle gelitten. Im Buch Mormon, einem weiteren Zeugen für Jesus Christus, lehrt der Prophet Alma: „Und er wird hingehen und Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art leiden; und dies, damit sich das Wort erfülle, das da sagt, er werde die Schmerzen und die Krankheiten seines Volkes auf sich nehmen.” (Alma 7:11) In der Geschichte über Kevins viel zu frühen Tod, machte die Familie Gott keine Vorwürfe. Ihre Liebe zu Gott und ihr Glaube an das Sühnopfer Christi heilten nicht nur ihren Schmerz, sondern gaben ihnen auch die Hoffnung auf ein freudiges Wiedersehen in der Zukunft.
Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel sagte: „Wenn man andere leiden sieht, muss man einfach mit ihnen leiden und fühlen, woher ihr Leiden auch rühren mag. Ich kann verstehen, dass jemand, dem der Blick in die Ewigkeit verwehrt ist, bei den erschreckenden Nachrichten über verhungernde Kinder und den unmenschlichen Umgang der Menschen miteinander die Faust gegen den Himmel reckt und schreit: „Wenn es einen Gott gibt, wie kann er dann zulassen, dass so etwas geschieht?” (M. Russell Ballard, Antworten auf die Fragen des Lebens, April 1995) Elder Ballard führt weiter aus, dass die Natur ihren Lauf gehen muss und wir den Elementen unterworfen sind – Schlimmem und Gutem.
Wenn Kummer unseren Geist verschließt, können wir mit Hilfe des Himmels unser Herz öffnen. Präsident Howard W. Hunter erklärte: „Unsere Umwege und Enttäuschungen sind der gerade und schmale Pfad zu ihm.” (Howard W. Hunter, hier). All ihr, die ihr diese Last des Leids tragen müsst, bedenkt, dass auch der einziggezeugte Sohn Gottes nicht vor Leid verschont blieb. Dieses universelle Opfer, das aus Liebe gebracht wurde, ermöglicht es uns, dass jeder einzelne seine Sorgen mit der Hoffnung auf vollständige Heilung ertragen kann.
Anderen zu dienen ist eine der schwierigsten, allerdings wirkungsvollsten Möglichkeiten, wie wir den Heilungsprozess anstoßen können; denjenigen die Hand zu reichen, die wie wir die schmerzhaften Momente des Lebens erfahren und einen Freund brauchen, der zuhört; Mitgefühl haben und eine christusähnliche Liebe in einer Welt zeigen, die die Liebe so sehr braucht. Auf diesem Weg werden gebrochene Herzen getröstet und zerstörte Straßen repariert – selbst unser eigener zertretener Weg.
Der Erlöser sagte: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.” (Matthäus 11:28) Mögen wir dadurch, dass wir uns nicht bei Gott über unsere Sorgen beschweren, Frieden finden und die Liebe Gottes, die Hoffnung und Kraft bringt, unsere Lasten zu tragen und die Sorgen der Nachbarn und der Nachbarschaft mitzutragen.
Dieser Artikel wurde im Original von William J. Monahan verfasst und auf der Seite ldsmag.com veröffentlicht. Er wurde aus dem Englischen übersetzt von Kristina Vogt.
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Wenn ich bete und ich sage dem Herren daß ich großes Leid habe, dann hilft er mir durch das Gebet dass mein Leid nicht mehr so groß ist. Damit ich es auch wieder verstehen kann , was ich mir da angetan habe. Denn ich bete für mich leise und ich bekomme trozdem von dem Herrn kein Zeugnis, auch wenn ich an daß Buch der Mormonen ganz fest glaube hat er mir noch kein Zeugnis gegeben.
Liebe Silke, danke dass Sie Ihr Zeugnis von der Macht des Betens mit uns geteilt haben. Wir hoffen, dass sich Ihr Zeugnis vom Buch Mormon weiter entwickeln wird. Für viele von uns entstand dieses Zeugnis nach vielen kleineren bestätigenden Erlebnissen, die nach der Anwendung der Evangeliumsprinzipien, die im Buch Mormon gelehrt werden, erfolgten.