Ist die Bibel fehlerlos? Diese Frage beantworten wir im ersten Video unserer neuen Serie Mythen & Fakten zu dem dieser Artikel gehört. Hier kannst du es dir anschauen:

Im Jahre 1842 schrieb Joseph Smith, der erste Prophet und Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 13 fundamentale Überzeugungen unserer Religion auf. Nummer 8 auf dieser Liste besagt Folgendes:

„Wir glauben, dass die Bibel, soweit richtig übersetzt, das Wort Gottes ist; wir glauben auch, dass das Buch Mormon das Wort Gottes ist.“

Glaubensartikel 1:8

Und spätestens jetzt denkt sich wahrscheinlich jeder außerhalb unserer Religion: „Wow, das ist ganz schön viel Gotteslästerung in nur einem Satz.“ Aber keine Sorge! Wir können das erklären.

In diesem Beitrag werden wir einen Blick auf zwei Fragen werfen:

  • Ist die Bibel perfekt und ohne Fehler?
  • Und: Kann es neben der Bibel noch weitere heilige Schriften geben?
Das Buch Mormon hilft dabei, unklare Passagen in der Bibel richtig zu interpretieren.
Heilige der Letzten Tage glauben, dass sowohl die Bibel, als auch das Buch Mormon heilige Schrift ist

Wir werden auch kurz über das Buch Mormon sprechen, aber was es damit eigentlich auf sich hat, werden wir in einem anderen Beitrag viel ausführlicher behandeln.

Menschen als Fehlerquelle

Ja, wir glauben, dass die Bibel heilige Schrift ist – soweit richtig übersetzt. Wir glauben nämlich auch, dass Fehler in der Bibel vorkommen können. Wir glauben, dass Gott Menschen bei ihren Aufzeichnungen inspiriert hat, aber es waren trotzdem sterbliche Menschen, die sie aufgezeichnet haben. Sie wurden nicht buchstäblich durch den Finger Gottes geschrieben – wie die 10 Gebote. Fehlbare Menschen haben sie geschrieben, andere fehlbare Menschen haben sie kanonisiert, weitere fehlbare Menschen haben sie wieder und immer wieder übersetzt. Hoffentlich hat keiner dieser Menschen absichtlich versucht, darin rumzupfuschen, aber Heilige der Letzten Tage lassen die Möglichkeit für menschliche Irrtümer im biblischen Text offen.

Hier ist ein ziemlich harmloses Beispiel: Als Saulus mit einigen anderen auf dem Weg nach Damaskus war, erschien ihm ein Licht und er wurde vom auferstandenen Christus besucht. In Apostelgeschichte 9:7 steht:

„Die Männer aber, die mit ihm unterwegs waren, standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden.“

Aber als die Begebenheit in Apostelgeschichte 22:9 rekapituliert wird, erzählt Paulus plötzlich:

„Meine Begleiter sahen zwar das Licht, die Stimme dessen aber, der zu mir sprach, hörten sie nicht.“

Es ist zwar nur eine Kleinigkeit und keine, die die Geschichte der Bibel groß verändert, aber hier ist der Punkt: Wenn du glaubst, dass die Bibel fehlerlos ist, dann musst du diese beiden Schriftstellen irgendwie in Einklang bringen. Und manche Menschen haben tatsächlich versucht, Wege zu finden, um genau das zu tun. Auch Heilige der Letzten Tage können versuchen, sie zu verbinden, oder wir lesen sie einfach und denken, „Hmm… das ist ja komisch. Scheinbar hat da jemand die Geschichte nicht ganz genau dokumentiert.“

Wir glauben, dass die Lehre der biblischen Unfehlbarkeit nicht aus der Bibel selbst hervorgeht. Wie könnte sie auch? Das Neue Testament, so wie wir es kennen, existierte nicht bis ca. 200 Jahre nachdem das letzte Buch darin geschrieben wurde. Keiner der Autoren schrieb seinen Bericht mit dem Gedanken an eine geschlossene, zusammenhängende Bibel, sondern als sein eigenes, separates Werk – mit einigen Kommentaren zu älteren Schriften, zu denen er Zugang hatte. Und keines dieser Werke behauptet von sich selbst, vollkommen fehlerfrei zu sein.

Die Bibel ist unvollständig

Zudem glauben wir, dass viele extrem wichtige „klare und kostbare Wahrheiten“ über die Jahrhunderte aus der Bibel verloren gegangen sind. Dazu gehören unter anderem: die wahre Natur Gottes, die Betonung der Wichtigkeit von Evangeliumslehren und -verordnungen (besonders zuzeiten des Alten Testaments), Lehren über das vorirdische Dasein und viele mehr.

Im Ganzen betrachtet, ist die Bibel eine inspirierte Quelle von Wahrheit, aber wir glauben weder, dass sie fehlerlos ist, noch dass sie alles beinhaltet, was Gott uns zu sagen hatte. Ganz im Gegenteil: Die Bibel ist ein Beweis dafür, dass Gott immer schon Propheten berufen hat, um seinen Kindern sein Wort zu verkünden – wo auch immer sie sein mögen. Die Bibel ist die Niederschrift der prophetischen Lehren aus Afrika, Asien und Europa. Wir glauben, dass Gott auch Propheten in Amerika berufen hat. Die Niederschrift ihrer Lehren ist das „Buch Mormon“. „Mormon“ ist dabei einfach der Name eines Propheten – wie Mose oder Petrus.

Die Illustration eines Propheten, der das Buch Mormon schreibt.
Das Buch Mormon wurde von Propheten auf dem amerikanischen Kontinent geschrieben

Einige Leute stehen dem Buch Mormon verständlicherweise misstrauisch gegenüber, weil es in der Bibel in der Offenbarung des Johannes eindeutig heißt:

„Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht“. 

Offenbarung 22:18

Da steht’s ja, richtig? Die Bibel ist das letzte geschriebene Wort Gottes. Alles andere, was behauptet heilige Schrift zu sein, muss Ketzerei sein, richtig?

Das ist eine nachvollziehbare Interpretation, aber nochmal: Wir müssen im Hinterkopf behalten, dass das Neue Testament noch gar nicht existierte, als dieser Vers geschrieben wurde. Dieser Vers bezieht sich nur auf das Buch Offenbarung, er sagt ja selbst: „die prophetischen Worte dieses Buches“. Die Offenbarung des Johannes war zu dieser Zeit ein selbstständiges Werk. Außerdem existieren noch ähnliche Schriftstellen im Alten Testament, aber dort interpretieren wir sie bewusst anders, weil sie sonst den größten Teil des Alten und das gesamte Neue Testament verdammen würden. Nirgends in der Bibel steht, dass heilige Schrift außerhalb dieser 66 zum Kanon erhobenen Bücher nicht existieren kann. Wir glauben, dass diese Lehre eine außerbiblische Lehre ist – welch Ironie.

Um genau zu sein, referiert die Bibel selbst auf heilige Schriften, die in der Bibel überhaupt nicht zu finden sind.

Die Bibel und das Buch Mormon ergänzen einander

Also… denkt, was ihr wollt, aber Heilige der Letzten Tage lieben die Bibel. Ich habe jedes Wort daraus gelesen und glaube, dass es heilige Schrift ist. Heilige der Letzten Tage halten sich an die Bibel wie auch an das Buch Mormon. Wir glauben, dass beide von Gott inspiriert sind und Hand in Hand gehen, um Glauben an Jesus Christus, unseren Erlöser, zu verkünden.

Falls du noch nicht vom Buch Mormon gehört hast, erwarte ich natürlich nicht, dass du mir einfach glaubst, dass es heilige Schrift ist. So wie du für dich selbst herausfinden musstest, dass die Bibel wahr ist, so musst du auch beim Buch Mormon die nötige geistige Arbeit leisten, um selbst herauszufinden, dass auch das Buch Mormon wahr ist. Ein guter Anfang wäre, es zu lesen.

Ein junger Mann liest im Buch Mormon und betet, um herauszufinden, ob es wahr ist.

Um das Buch Mormon bequem online zu lesen, klicke hier. Über diesen Link kannst du live mit Missionaren chatten. Schreib uns gerne eine Nachricht, wenn du noch Fragen hast und halte die Augen nach einem Beitrag offen, der sich ganz dem Buch Mormon widmet.

 

WEITERE INFORMATIONEN:

Heilige der Letzten Tage glauben nicht, dass die Bibel alle notwendigen Lehren enthält, um uns zurück in die Gegenwart Gottes zu führen. Neben Inkonsistenzen und fehlerhaft übersetzten Abschnitten deutet die Bibel zusätzlich Lehren und Praktiken an, die in ihr selbst nicht weiter erläutert werden. Das könnte einerseits heißen, dass diese Lehren und Praktiken unter den frühen Christen sehr geläufig und wohl bekannt waren oder andererseits, dass die nun fehlenden Erläuterungen mal existierten, aber im Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Es ist unwahrscheinlich, dass wir jeden Brief haben, den Paulus an die frühchristlichen Gemeinden geschrieben hat – wir haben lediglich ein paar davon.

Welche Lehren sind aus der Bibel verloren gegangen?

Paulus schrieb im 1. Korinther 15:29:

“Wie kämen sonst einige dazu, sich für die Toten taufen zu lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden, warum lässt man sich dann taufen für sie?”

Es steht in der Bibel, aber kein Christ außer den Heiligen der Letzten Tage haben weitere Informationen zu diesem Thema oder lassen sich tatsächlich für die Toten taufen. Wir glauben, dass jeder Mensch, der je auf dieser Erde gelebt hat, die Chance haben muss, Christus als seinen Erretter entweder anzuerkennen oder abzuweisen. Wenn sie diese Chance zu Lebzeiten nicht hatten, dann werden sie sie in der Geisterwelt vor der Auferstehung bekommen. Aber ein Geist kann nicht getauft werden – also müssen wir diese Arbeit stellvertretend für diese Menschen tun. Durch moderne Propheten und andere heilige Schriften haben wir Informationen, die uns dabei helfen, diese Lehre und Praktik ebenso gut zu verstehen wie die frühen Christen. 

Foto eines Taufbeckens in einem Tempel der Heiligen der Letzten Tage.
In einem Taufbecken wie diesem lassen sich Heilige der Letzten Tage in Tempeln stellvertretend für Verstorbene taufen

Um ein weiteres Beispiel zu nennen – Paulus schreibt in den Versen 40 und 41 desselben Kapitels:

“Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper. Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des Mondes, anders als der Glanz der Sterne; denn auch die Gestirne unterscheiden sich durch ihren Glanz.”

Es ist schwer zu verstehen, wovon Paulus hier spricht. Es sei denn, man hat den Bericht über eine Vision, die Joseph Smith und Sidney Rigdon in der Gegenwart anderer zuteil wurde, worin sie die drei Grade der Herrlichkeit im Himmel sahen und diese nachher in moderner heiliger Schrift beschrieben und dokumentierten. Vielleicht wurde Paulus eine ähnliche Vision zuteil, die er in einem Brief beschrieb, der uns heute nicht mehr erhalten ist. 

Ein weiterer Glaube, den Heilige der Letzten Tage nicht teilen, ist der, dass die Bibel ein eindeutiges und ausreichendes Fundament für den christlichen Glauben darstellt. Dass das nicht stimmen kann, zeigen schon die 48.000 verschiedenen Glaubensgemeinschaften innerhalb des Christentums, die sich alle auf die Bibel als Quelle ihrer Lehren berufen. Gott autorisiert nur eine lebendige Kirche, an deren Spitze ein Prophet stehen muss.

Ein Bild des aktuellen Präsidenten der Kirche Jesu Christi, Russell M. Nelson, während einer Ansprache bei einer Generalkonferenz.
Russell M. Nelson ist der derzeitige Prophet und Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Wieso wird das Buch Mormon in der Bibel nie erwähnt?

Das Buch Mormon ist ein Auszug von Aufzeichnungen, die von Nachfahren des Stammes Josef geführt wurden. Diese Nachfahren Josefs wurden durch göttliche Inspiration um das Jahr 600 v. Chr. aus Jerusalem geführt – kurz bevor es von den Babyloniern zerstört wurde. Demnach ist das Buch Mormon ein Bericht Josefs, der dem Zeugnis der Bibel, einem Bericht Judas, ein weiteres hinzufügen sollte. Hesekiel spielt auf diesen zusätzlichen Bericht im Alten Testament an:

“Du, Menschensohn, nimm dir ein Holz und schreib darauf: Juda und die mit ihm verbündeten Israeliten! Dann nimm dir ein anderes Holz und schreib darauf: Josef, Holz Efraims, und das ganze mit ihm verbündete Haus Israel! Dann füge sie dir, eins zum anderen, zu einem einzigen Holz zusammen, sodass sie eins werden in deiner Hand! Und wenn die Söhne deines Volkes dich fragen: Willst du uns nicht erklären, was du da hast?, dann antworte ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich, ja ich nehme das Holz Josefs, das in der Hand Efraims ist, und der mit ihm verbündeten Stämme Israels und gebe es auf das Holz Judas. Ich mache sie zu einem einzigen Holz und sie werden eins in meiner Hand.”

Hesekiel 37:16-19

Wenn die Bibel nicht perfekt ist, ist dann auch Gott nicht perfekt?

Nein, Gott ist perfekt. Aber er muss mit uns arbeiten – und wir machen alle Fehler. Selbst Propheten sind nicht fehlerlos. Geschriebenes enthält Fehler. Übersetzungen enthalten Fehler. Auch wenn all diese Prozesse und Dinge fehlerhaft sind, so reichen sie doch aus, um uns auf unserer Suche nach Gott zu helfen und ihn zu finden.

Was ist mit dem Fluch im Buch Offenbarung?

BibleStudyTools.com (keine Webseite der Heiligen der Letzten Tage) zeigt die chronologische Folge der Bücher des Neuen Testaments:

  • Jakobus – 50 n. Chr.
  • 1. Thessalonicher – 52-53 n. Chr.
  • 2. Thessalonicher – 52-53 n. Chr.
  • Galater – 55 n. Chr. 
  • 1. Korinther – 57 n. Chr.
  • 2. Korinther – 57 n. Chr.
  • Römer – 57-58 n. Chr.
  • Philipper – 62-63 n. Chr.
  • Kolosser – 62-63 n. Chr.
  • Philemon – 62-63 n. Chr. 
  • Epheser – 62-63 n. Chr. 
  • Lukas Evangelium – 63 n. Chr.
  • Apostelgeschichte – 64 n. Chr.
  • 1. Timotheus – 65 n. Chr.
  • Titus – 65 n. Chr.
  • 2. Timotheus – 66 n. Chr.
  • Markus Evangelium – 66 n. Chr.
  • Matthäus Evangelium – 67 n. Chr.
  • Hebräer – 67 n. Chr.
  • 1. Petrus – 67-68 n. Chr.
  • 2. Petrus – 68 n. Chr.
  • Judas – 68 n. Chr.
  • Die Offenbarung des Johannes – 68 n. Chr.
  • Johannes Evangelium – 85 n. Chr.
  • Briefe des Johannes – 90-95 n. Chr. 

Johannes war noch lange nach der Niederschrift seiner Offenbarung mit dem Verfassen neuer Texte beschäftigt. Demnach muss sich der Fluch am Ende der Offenbarung des Johannes ausschließlich auf dieses eine Buch selbst beziehen – und nicht auf die gesamte Bibel.

Behaupten Heilige der Letzten Tage, sie wären im Besitz aller heiliger Schriften?

NEIN! Im Buch Mormon steht, dass Christus nach seinem Besuch der Nachfahren Josefs auf dem amerikanischen Kontinent zu den 10 verlorenen Stämmen Israels ging. Die verlorenen Stämme haben sicherlich ebenfalls Aufzeichnungen, die sie bei ihrer Rückkehr und Sammlung mit sich bringen. Einige Abschnitte des Buches Mormon waren versiegelt und Joseph Smith wurde verboten, diese zu übersetzen, da wir noch nicht bereit für ihren Inhalt sind. Im Buch Mormon erfahren wir, dass Josef, der nach Ägypten verkauft wurde, Aufzeichnungen geführt hat, die uns aber so lange vorenthalten werden, bis wir dafür bereit sind – gleiches gilt für Schriften von Johannes dem Täufer. Vielleicht werden uns diese und weitere Schriften während des Millenniums offenbart und zugänglich sein. Das Folgende hat Christus den Menschen im Buch Mormon gesagt:

“[U]nd weil meine Worte hinzischen werden, da werden viele von den Anderen sagen: Eine Bibel! Eine Bibel! Wir haben eine Bibel, und es kann nicht noch mehr Bibel geben!

Aber so spricht Gott, der Herr: O Toren, sie werden eine Bibel haben; und sie wird von den Juden kommen, meinem Bundesvolk aus alter Zeit. Und wie danken sie den Juden für die Bibel, die sie von ihnen empfangen? Ja, was meinen die Anderen? Gedenken sie der Beschwernisse und der Mühsal und der Schmerzen der Juden und wie eifrig sie mir gegenüber gewesen sind, um den Anderen Errettung zu bringen?

O ihr Anderen, habt ihr der Juden gedacht, meines Bundesvolkes aus alter Zeit? Nein; sondern ihr habt sie verflucht und habt sie gehasst und habt nicht danach getrachtet, sie zurückzugewinnen. Aber siehe, ich werde euch das alles auf euer eigenes Haupt zurückbringen; denn ich, der Herr, habe mein Volk nicht vergessen.

Du Narr, der du sagst: Eine Bibel, wir haben eine Bibel, und wir brauchen nicht noch mehr Bibel. Habt ihr eine Bibel erlangt, außer durch die Juden?

Wisst ihr nicht, dass es mehr Nationen als eine gibt? Wisst ihr nicht, dass ich, der Herr, euer Gott, alle Menschen erschaffen habe und dass ich derer gedenke, die auf den Inseln des Meeres sind, und dass ich in den Himmeln oben und auf der Erde unten herrsche; und ich bringe mein Wort für die Menschenkinder hervor, ja, selbst für alle Nationen der Erde?

Warum murrt ihr, weil ihr noch mehr von meinem Wort empfangen sollt? Wisst ihr nicht, dass das Zeugnis zweier Nationen für euch ein Beweis ist, dass ich Gott bin, dass ich der einen Nation ebenso gedenke wie der anderen? Darum rede ich zu der einen Nation dieselben Worte wie zu der anderen. Und wenn die zwei Nationen zusammenkommen werden, wird auch das Zeugnis der zwei Nationen zusammenkommen.

Und ich tue das, um vielen zu beweisen, dass ich derselbe bin gestern, heute und immerdar und dass ich meine Worte ausspreche, wie es mir selbst gefällt. Und weil ich ein Wort gesprochen habe, braucht ihr nicht zu meinen, dass ich nicht noch ein anderes sprechen könne; denn mein Werk ist noch nicht beendet und wird es auch nicht sein bis zum Ende des Menschen, auch nicht von der Zeit an und für immer.

Darum, weil ihr eine Bibel habt, braucht ihr nicht zu meinen, sie enthalte alle meine Worte; ihr braucht auch nicht zu meinen, ich hätte nicht noch mehr schreiben lassen.

Denn ich gebiete allen Menschen, im Osten ebenso wie im Westen und im Norden und im Süden und auf den Inseln des Meeres, die Worte niederzuschreiben, die ich zu ihnen spreche; denn aus den Büchern, die geschrieben sein werden, werde ich die Welt richten, jedermann nach seinen Werken, gemäß dem, was geschrieben steht.

Denn siehe, ich werde zu den Juden sprechen, und sie werden es schreiben; und ich werde auch zu den Nephiten sprechen, und sie werden es schreiben; und ich werde auch zu den anderen Stämmen des Hauses Israel sprechen, die ich hinweggeführt habe, und sie werden es schreiben; und ich werde auch zu allen Nationen der Erde sprechen, und sie werden es schreiben.

Und es wird sich begeben: Die Juden werden die Worte der Nephiten haben, und die Nephiten werden die Worte der Juden haben; und die Nephiten und die Juden werden die Worte der verlorenen Stämme Israels haben; und die verlorenen Stämme Israels werden die Worte der Nephiten und der Juden haben.

Und es wird sich begeben: Mein Volk, das vom Haus Israel ist, wird heim in seine Besitzungen gesammelt werden; und auch mein Wort wird in eins gesammelt werden. Und denen, die gegen mein Wort und gegen mein Volk, das vom Haus Israel ist, streiten, werde ich zeigen, dass ich Gott bin und mit Abraham den Bund geschlossen habe, dass ich seiner Nachkommen gedenken werde immerdar”.

2 Nephi 29:3-14

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