Das Thema Umweltschutz ist in aller Munde. Ob freitägliche Demonstrationen, Abgas-Skandale oder Erderwärmung – vieles wird kontrovers diskutiert und oftmals mit harten Bandagen umkämpft.

Elder Steven E. Snow von den Siebzigern wies darauf hin, dass wir Heilige der Letzten Tage dazu neigen, uns auf unsere Pflichten in der Kirche und in der Familie zu konzentrieren. Dies sei gut und schön, doch die Gläubigen seien auch verantwortlich für das Land, das sie umgibt, ja, sogar die Erde.

Wir sind aufgefordert, in allem nach Wissen und Weisheit zu forschen. Wie wir durch Umweltschutz unserer Verantwortung für die Erde nachkommen sollen, können wir aus den heiligen Schriften und Worten der Propheten lernen.

Was erfahren wir aus den heiligen Schriften über Umweltschutz?

Zu sehen ist ein Ausschnitt eines Waldes. Im Fokus ist ein wunderschöner Baum zu sehen.

In der Bibel lesen wir: „Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.“ (Psalm 24:1)

Der Herr ist also der Eigentümer der Erde. Er hat sie uns Menschen als Wohnort überlassen, beginnend mit Adam und Eva. Die Belehrung des Herrn für sie gilt auch für uns heute:

„Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!“ (Genesis 1:28)

Manche verstehen das „Unterwerfen der Erde“ als eine Rechtfertigung und Ausrede für Verschwendung und ungerechte Herrschaft. In der Köstlichen Perle wird das „Unterwerfen“ aber mit dem Wort „hüten“ klargestellt:

„Und ich, der Herr, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, ihn zu bebauen und ihn zu hüten.“

In neuzeitlicher heiliger Schrift wird klargestellt, was in Genesis mit „walten über die Tiere“ gemeint ist. In Lehre und Bündnisse 49 lesen wir über den Umgang mit Tieren:

„Denn siehe, die Tiere des Feldes und die Vögel der Luft und das, was von der Erde kommt, ist zum Gebrauch des Menschen verordnet, zur Nahrung und zur Kleidung und daß er reichlich habe. Aber es ist nicht gegeben, daß der eine Mensch über den anderen hinaus Besitz haben soll, darum liegt die Welt in Sünde. Und weh sei dem Menschen, der Blut vergießt oder der Fleisch verschwendet und es nicht nötig hat.“

Auch Lehre und Bündnisse 59 hält diesbezüglich Rat und Mahnung bereit:

„Und insofern ihr dies alles mit Danksagung tut, mit fröhlichem Herzen und Angesicht, nicht mit viel Gelächter, denn das ist Sünde, sondern mit frohem Herzen und fröhlichem Angesicht— wahrlich, ich sage: Insofern ihr dies tut, so gehört euch die Fülle der Erde, die Tiere des Feldes und die Vögel der Luft und das, was auf die Bäume klettert und auf der Erde läuft, ja, und das Kraut und alles Gute, was von der Erde kommt, sei es zur Nahrung oder zur Kleidung oder für Häuser oder für Scheunen oder für Obstgärten oder für Gärten oder für Weingärten; ja, alles, was zu seiner Zeit von der Erde kommt, ist zum Nutzen und für den Gebrauch des Menschen gemacht, daß es sowohl das Auge erfreue als auch das Herz beglücke, ja, zur Nahrung und zur Kleidung, zum Schmecken und zum Riechen, zur Stärkung des Leibes und zur Belebung der Seele. Und es gefällt Gott, daß er dies alles dem Menschen gegeben hat; denn zu diesem Zweck ist es gemacht worden, daß es gebraucht werde, mit Urteilsvermögen, nicht im Übermaß, auch nicht durch Raub.“

Was lehren die Propheten über Umweltschutz?

Durch ein paar Wolken hindurch, schaut man aus der Vogelperspektive auf Felder, die mit Windrädern bestückt wurden. Diese stehen ja unter anderem symbolisch für den Umweltschutz.

Der Prophet Joseph Smith ist ein Vorbild für einen sanften Umgang mit Tieren. Er berichtet:

„Wir setzten über den Embarras-Fluß und schlugen an einem schmalen Nebenarm dieses Flusses etwa eine Meile weiter westlich unser Lager auf. Als wir mein Zelt aufstellten, fanden wir drei Zwergklapperschlangen. Die Brüder wollten sie schon töten, aber ich sagte: ,Laßt sie in Ruhe, tut ihnen nichts an! Wie sollen die Schlangen je ihr Gift verlieren, solange die Diener Gottes dieselben Neigungen haben und sie weiterhin bekämpfen? Erst muß der  Mensch harmlos werden, ehe wir es von den unvernünftigen Tieren erhoffen können. Wenn der Mensch seine böse Veranlagung überwunden hat und aufhört, die Tiere auszurotten, können der Löwe und das Lamm beieinander liegen, kann der Säugling ohne Gefahr mit der Schlange spielen.’ Die Brüder hoben die Schlangen vorsichtig mit Stöcken auf und trugen sie ans andere Ufer. Ich ermahnte sie, während unserer ganzen Reise niemals eine Schlange, einen Vogel oder ein anderes Tier zu töten, solange dies nicht notwendig sei, um unseren Hunger zu stillen” (History of the Church, 11:71 f.).

Präsident Brigham Young betonte ebenfalls, dass unser gütiger Umgang mit Tieren zu einer Besserung der Welt beitragen wird:

„Laßt die Menschen heilig sein, dann wird auch die Erde unter ihren Füßen heilig sein. Laßt die Menschen heilig sein und vom Geist Gottes erfüllt, dann wird jedes Tier und alles, was da kriecht, mit Frieden erfüllt sein. Der Erdboden wird in seiner Kraft hervorbringen, und seine Frucht wird dem Menschen als Nahrung dienen. Je gütiger wir zu unseren Tieren sind, desto mehr wird der Friede zunehmen und wird das wilde Wesen in der Tierwelt vergehen.“

Über das Töten von Tieren sprach Joseph F. Smith:

„Ich glaube nicht, daß jemand Tiere und Vögel töten soll, wenn er sie nicht als Nahrung braucht, und vor allem soll er keine unschuldigen kleinen Vögel umbringen, die gar nicht als Speise gebraucht werden. Meiner Meinung nach ist es ein böser Zug im Menschen, wenn er beinah alles und jedes töten will, was Leben hat. Das ist unrecht, und ich habe mich sehr über hochstehende Männer gewundert, die im Grunde ihrer Seele danach lechzen, unter den Tieren ein Blutbad anzurichten”. (Joseph F. Smith, Evangeliumslehre, 1970, S. 300 f.)

Präsident Spencer W. Kimball kritisierte bereits in den siebziger Jahren den verschwenderischen Umgang mit den Ressourcen der Erde:

„Brüder und Schwestern, wir haben eine Aufräumaktion gestartet. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft. Müllberge wachsen bei weitem schneller als die Bevölkerung… Der Mensch ist der Hüter seines Landes, nicht dessen Besitzer.

Wir sind besorgt über die große Verschwendung in unserem Zuhause, in Geschäften und Restaurants und anderswo. Nach einem üblichen Festessen wandert so viel in den Müll, wovon in weniger begünstigten Ländern großer Hunger gestillt werden könnte. Viele verhungern und wir werfen vieles weg und verschwenden vieles.“

Auch Präsident Gordon B. Hinckley betonte die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit für den Umweltschutz:

„Wir sind eine verschwenderische Generation. Die Müllbeseitigung ist eines der größten Probleme unserer Zeit geworden. Es rührt teilweise von unserer Verschwendungssucht her. Unsere Pioniervorfahren lebten nach dem Motto:

Bring es in Ordnung.

Verbrauche es.

Begnüge dich damit

Oder komm ohne es klar.“

Präsident Russell M. Nelson wies auf unsere Treuhandschaft für die Erde hin:

„Was sollen wir als Nutznießer der göttlichen Schöpfung tun? Wir sollen uns um die Erde sorgen, weise Treuhänder sein und sie für künftige Generationen bewahren. Und wir sollen einander lieben und füreinander sorgen.“

Elder M. Russell Ballard ermahnte uns, die Schöpfung ehrfürchtig zu behandeln:

„Wer vor der Schöpfung und dem Wesen Gottes keine Ehrfurcht empfindet, hat wahrscheinlich auch wenig Wertschätzung für anderes übrig, was heilig ist. Und die geringe Verehrung, die er für Gottes Schöpfung aufbringt, schwindet vielleicht noch ganz, bis er die Gefühle anderer gar nicht mehr nachvollziehen kann. Das gilt leider für viele Menschen.“

Was kann ich für den Umweltschutz tun?

Was man persönlich für die Umwelt tun kann, ist, einen Baum zu pflanzen. Daher sieht man hier zwei Hände, die etwas Erde halten, worin ein kleiner Steckling steckt.

Mitglieder der Kirche haben eine inoffizielle englische Website aufgebaut. Hier finden sich weiteres Lesematerial sowie Vorschläge für große und kleine Projekte zum Thema Umweltschutz.

Auf der Website der Kirche werden verschiedene Projekte vorgestellt mit dem Ziel die Umwelt zu schützen und zu erhalten.

  •         Eine Wanderung machen
  •         Übernachten im Freien
  •         Die Umgebung säubern
  •         Anderen beibringen, wie man sich um die Umwelt kümmert
  •         Erhaltung von Wanderwegen
  •         Ein Gewässer reinigen
  •         Bäume pflanzen

Weiterführendes Video


Dieser Artikel über Umweltschutz wurde auf Deutsch von Tabea Seeborg verfasst und am 17.09.2019 auf treuimglauben.de veröffentlicht.

Wenn du mehr über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wissen möchtest, dann besuche einfach eine der offiziellen Webseiten der Kirche: kommzuchristus.org und kirche-jesu-christi.org.

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