Der 23. Dezember ist der Geburtstag von Joseph Smith, dem ersten neuzeitlichen Propheten. Am 24. Dezember feiern wir die Geburt unseres Erlösers Jesus Christus. Welchen Geburtstag feiern die Mormonen? Wer wird von ihnen am meisten verehrt?

Ich bin Mormonin, und ich möchte euch von meinem Dezember berichten.

Zurzeit konzentriere ich mich vor allem auf Weihnachten. Ich glaube an Jesus Christus und Gott. Daher ist die Geburt Christi – auch wenn sie vermutlich nicht im Dezember stattfand – für mich etwas ganz Besonderes.

Das unfassbare Geschenk des Erretters

Ich sammle Krippen und lasse viele das ganze Jahr über stehen. Das mag sicher etwas komisch anmuten, aber Sie helfen mir dabei mich daran zu erinnern, dass Jesus Christus zur Erde kam, um mir das unglaubliche Geschenk seiner Gnade zu machen.
Um das Evangelium zu lehren, gab er ein Leben auf, das einfacher hätte sein können. Er nahm darüber hinaus all unsere Sünden auf sich. Ich persönlich glaube sogar daran, dass er meine gesondert und individuell auf sich nahm, wodurch es ein sehr persönliches Geschenk wurde, und dass er dies für jeden von uns tat. Er sühnte für meine Sünden, damit ich umkehren und mir vergeben werden kann. Ich glaube daran, dass er am Kreuz starb, damit ich eines Tages von den Toten auferstehen und für immer leben kann. Er ermöglichte es mir nicht nur, ewig zu leben, sondern auch in Gottes Gegenwart zurückzukehren. Wenn ich den himmlischen Vater und seinen Sohn lieben lerne, kann ich zu der Art Mensch werden, die den Himmel durch meinen Charakter und meine Entscheidungen himmlisch machen kann.

Joseph Smith - ein neuzeitlicher Prophet

Joseph Smith jr. wird von den Mitgliedern für seinen Charakter und seine Aufopferungsbereitschaft bewundert. Genauso wie andere Christen für Mose oder Paulus empfinden.

Die Weihnachtszeit ist für mich eine Zeit, die ich meinem Erlöser Jesus Christus und meinem Vater im Himmel widme. Sie stehen im Mittelpunkt aller meiner Unternehmungen in diesem besonderen letzten Monat des Jahres und sind der Mittelpunkt meiner Gedanken. Abgesehen davon habe ich auch für viele andere Dinge in meinem Leben mehr Zeit und ich versuche, auch den Propheten Joseph Smith für sein besonderes Lebenswerk zu honorieren.

Ehre und Dank für den Propheten Joseph Smith

Ich bete nicht zu Joseph Smith. Auch wenn Propheten eine wichtige Rolle im Evangelium einnehmen, lenken sie nicht von der Verehrung des Erlösers Jesus Christus ab. Da ich nicht als Mitglied der Kirche aufwuchs, hörte ich zum ersten Mal von Propheten als ich zehn Jahre alt war – Propheten aus dem Alten Testament. In den verschiedenen Kirchen, die ich besuchte, brachten mir die religiösen Führer und Lehrer bei, diese Propheten zu ehren und zu respektieren – ohne sie dabei anzubeten oder ihnen auf eine Weise zu huldigen, die von der Verehrung Christi ablenken könnte.

Als ich mehr über die Mormonen erfuhr, konnte ich sehen, dass die Mormonen die modernen und die alten Propheten auf die gleiche Weise sehen. Sie ehren und respektieren sie, aber sie beten ihre Propheten nicht an. Es ist durchaus angemessen, denen Respekt zu erweisen, die Gott aufgrund ihrer Würdigkeit persönlich bestimmt hat, sein Sprachrohr zu sein. Ob es sich nun um Mose oder Joseph Smith handelt, wir können sie würdigen ohne sie anzubeten.

Auch wenn alle Propheten besondere Zeugen für Jesus Christus sind, hat Joseph Smith mehr Verantwortung getragen als die meisten der modernen Propheten.
Seit Jesu Tod war die Fülle des Evangeliums nicht mehr auf Erden vorhanden. Die Christen, die die furchtbaren Prüfungen der Anfangszeit überlebten, setzten alles daran, das Christentum zu erhalten und andere zu bekehren, wenn sie konnten. Sie gaben ihr Bestes, um die Lehren Jesu weiter zu geben. Doch selbst als die Apostel noch lebten, gab es hitzige Debatten und Meinungsverschiedenheiten, und die Apostel mussten Dinge klarstellen.
Als nun die Apostel nicht mehr da waren und wegen der Schlechtigkeit der Welt kein neuer Prophet erwählt wurde, hatten diese Christen nun keine offizielle Quelle mehr für die Glaubenslehren. Wenn sie sich nicht sicher waren, was nun richtig war, mussten sie sich für das Bestmögliche entscheiden. Dies führte häufig zu Uneinigkeit, die wiederum zur Gründung unzähliger Kirchen führte (Es gibt inzwischen über 40.000 christliche Konfessionen).

Dies war nicht das erste Mal, dass Gott Propheten von der Erde nahm, weil es nicht genug Menschen gab, die ihren Worten Beachtung schenkten, aber es war das letzte Mal. Gott bereitete Joseph Smith darauf vor, der Prophet der Wiederherstellung zu sein und versprach uns, dass wir niemals mehr ohne einen Propheten sein würden.

Führung und Leitung in anspruchsvollen Zeiten

Die letzten Tage werden schwierig sein – kein liebender Gott würde zulassen, dass wir sie durchstehen müssten ohne jemanden zu haben, der uns den richtigen Weg zeigt. Die Welt ist heute im Vergleich zu biblischen Zeiten so anders, und die Meinungen, wie man verschiedene Verse in der Schrift interpretiert, ist selbst unter ähnlichen Glaubensrichtungen so unterschiedlich, dass es beweist, dass wir einen Propheten brauchen.
Joseph hatte es viel schwerer als es die aktuellen Propheten haben. Es ist nie eine einfache Aufgabe, aber die meisten sehen sich heutzutage nicht mehr regelmäßiger Verfolgung und Gefahr für ihr Leben gegenüber. Um sein Leben einfacher zu machen, hätte er nur leugnen müssen, dass er persönlichen Kontakt mit Gott und Jesus Christus gehabt hatte und hätte vorgeben müssen, dass alle seine Offenbarungen nur aus der Luft gegriffen waren. Dann hätte er wohl weiterleben dürfen. Aber das konnte er nicht tun.

Aber nichtsdestoweniger war es eine Tatsache, dass ich eine Vision gesehen hatte. Ich habe mir seither oft gedacht, dass mir damals ähnlich zumute war wie Paulus, als er sich vor König Agrippa verteidigte und von der Vision berichtete, die er gehabt hatte, als er ein Licht gesehen und eine Stimme gehört hatte; und doch waren da nur wenige, die ihm glaubten; einige sagten, er sei unehrlich, andere sagten, er sei verrückt; und er wurde verspottet und geschmäht. Aber das alles tat der Wirklichkeit seiner Vision keinen Abbruch. Er hatte eine Vision gesehen; er wusste es, und alle Verfolgung unter dem Himmel konnte nichts daran ändern; und wenn sie ihn bis zum Tod verfolgen sollten, so wusste er doch und würde es bis zum letzten Atemzug wissen, dass er ein Licht gesehen und auch eine Stimme gehört hatte, die zu ihm sprach, und die ganze Welt konnte ihn nicht dazu bringen, etwas anderes zu denken oder zu glauben.

Der Herr Jesus Christus und Gott Vater erschienen Joseph Smith im Frühjahr 1820 in der Nähe von Palmyra, USA.

Denn ich hatte eine Vision gesehen, das wusste ich; und ich wusste, dass Gott es wusste; und ich konnte es nicht leugnen, und ich wagte es auch gar nicht …

So war es auch mit mir. Ich hatte tatsächlich ein Licht gesehen, und mitten in dem Licht hatte ich zwei Personen gesehen, und sie hatten wirklich zu mir gesprochen; und wenn man mich auch hasste und verfolgte, weil ich sagte, ich hätte eine Vision gesehen, so war es doch wahr; und während man mich verfolgte und mich schmähte und mich auf alle mögliche Weise böse verleumdete, weil ich das sagte, musste ich mich im Herzen fragen: Wieso verfolgt man mich, weil ich die Wahrheit sage? Ich habe tatsächlich eine Vision gesehen; und wer bin ich, dass ich Gott widerstehen könnte? Oder warum meint die Welt, sie könne mich dazu bringen, dass ich verleugne, was ich tatsächlich gesehen habe? Denn ich hatte eine Vision gesehen, das wusste ich; und ich wusste, dass Gott es wusste; und ich konnte es nicht leugnen, und ich wagte es auch gar nicht, denn zumindest wusste ich, dass ich damit Gott beleidigen und unter Schuldspruch kommen würde.” (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:24, 25)

Der Grund dafür, weshalb Mormonen sich Zeit nehmen, Joseph Smith Ehre zu erweisen – nicht ihn anzubeten –  ist Josephs eigene starke Verpflichtung, den Lehren Gottes und Jesu Christi zu folgen und seine Bereitschaft, dem Evangelium sein ganzes Leben zu opfern. Die Verehrung der Anbetung ist allein Gott und Jesus Christus vorbehalten.


Dieser Beitrag wurde aus dem Englischen übersetzt und auf ldsblogs.com veröffentlicht. Die Autorin ist Terrie Lynn Bittner. Übersetzt von Kristina Vogt.

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